“Ich ging von einem offenkundig nicht mehr letztaktuellen wissenschaftlichen Stand der Literatur aus”, ließ Fischer in einer Aussendung mitteilen. Er habe mit seinen Worten lediglich ausdrücken wollen, “dass man Bischof Wagner nicht nur verurteilen, sondern auch seine pastoralen Fähigkeiten sehen sollte”, so der Bischof.
Fischer hatte am Mittwoch für große Aufregung in Kirchenkreisen und Schlagzeilen in den Medien gesorgt, als er in einem Rundfunk-Interview den neuen Linzer Weihbischof Gerhard Maria Wagner in seiner Haltung zur Homosexualität unterstützt hatte. Wie Wagner bezeichnete Fischer Homosexualität als heilbar und verglich sie mit “psychischen Erkrankungen” wie Alkoholismus. In seiner Einschätzung berief sich Fischer dabei auch auf Literatur, “die das sagt”.
“Es lag mir fern, mit meinen Aussagen Menschen zu verletzen”, entschuldigte sich nun der Bischof. In seinem Amt als Diözesanbischof sei es ihm ein Anliegen, jungen Menschen auf dem Weg in ein erfülltes, segensreiches Beziehungsleben Wegbegleiter zu sein. “Die Beziehungsfähigkeit in der heutigen Gesellschaft ist von großer Bedeutung. Dazu braucht es bleibende Werte, die im Glauben erfüllt werden. Aus diesem Grund möchte ich mich in aller Form für die gestrigen Aussagen entschuldigen”, sagte Fischer.
Fischer betonte nach seinem Bekenntnis, bei der Literatur über Homosexualität nicht auf dem letztaktuellen Stand zu sein, dass er sich “die nächsten Wochen natürlich kundig machen wolle, was da als Letztes gesagt wurde”. Er wisse, dass Homosexualität auf der internationalen Code-Liste von Krankheiten nicht mehr angeführt werde. “Das nehme ich natürlich zur Kenntnis”, sagte der Bischof gegenüber ORF Radio Vorarlberg am Donnerstagmittag.
Auf die Kritik des Bregenzer Pfarrers Rudi Siegl angesprochen, entgegnete Fischer, dass er mit jedem Geistlichen, der sich an ihn wende, reden und nach einer Lösung suchen werde. Siegl hatte als Reaktion auf Fischers Homosexualität-Aussagen empört reagiert und darauf verwiesen, dass es in Fischers Diözese eine größere Zahl homosexuell veranlagter Priester gebe, die durch die Aussagen Fischers ins Eck gestellt würden.
“Es kommt immer auf die Situation an. Ich kann natürlich in keiner Weise dulden, dass in der Pastoral jemand gefährdet ist”, sagte Fischer. Wenn aber jemand bemüht sei, “diese Problematik – wie man so sagt – in den Griff zu bekommen”, dann werde er sicher der sein, der da behilflich ist.
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