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Neues Buch von Bischof Benno Elbs: "Wie ein leises Berühren"

Benno Elbs hat ein Buch geschrieben: "Wie ein leises Berühren."
Benno Elbs hat ein Buch geschrieben: "Wie ein leises Berühren." ©Roland Paulitsch
Am 23. Oktober wird Bischof Benno in Hohenems sein Buch "Wie ein leises Berühren" (Tyrolia Verlag) in der Landwirtschaftsschule in Hohenems präsentieren. VOL.AT darf vorab exklusiv drei Leseproben veröffentlichen.
Das Lieblingszimmer von Bischof Benno
Elbs wird Bischof

In der Geschäftigkeit des Alltags ist es schwierig, Gott wahrzunehmen. Wir  sind oft Getriebene, die von einem Termin zum anderen hetzen und in unseren Gewohnheiten verstrickt sind. Das Buch von Bischof Benno soll den Menschen helfen ihren eigenen Horizont zu weiten und dort die Gegenwart Gottes zu erkennen, wie es in der Pressemitteilung beschrieben wird. Benno Elbs, Bischof der Diözese Feldkirch, begibt sich mit seinen Beiträgen auf diese Spurensuche, bringt die Feste des Kirchenjahres und biblische Texte näher und versucht durch viele Beispiele aus seiner seelsorglichen und psychotherapeutischen Erfahrung zu ermutigen. Das Buch “Wie ein leises Berühren” soll ein spiritueller Begleiter mit meditativen Farbbildern sein, der die Menschen anregen und bestärken soll.

Exklusiv für VOL.AT-Leser

“Wir freuen uns sehr, dass wir als erstes Vorarlberger Medium drei Texte von Dr. Benno Elbs unseren LeserInnen vorab exklusiv präsentieren dürfen”, sagt VOL.AT-CR Marc Springer. “Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.” (VOL.AT)

 

Leseprobe I.:

“Gott schreibt uns eine SMS”

Cover leises Berühren FinalV2.inddDonnerstag früh. Im Zug von Innsbruck nach Feldkirch. Ein Jugendlicher sitzt mir gegenüber. Er spielt mit seinem Handy. Plötzlich erklingt das typische Geräusch einer eingehenden SMS. Eine Botschaft ist angekommen. Der Junge lächelt.

Es ist ein schöner Tag, dieser Donnerstag, und mir kommt ein Gedanke: So ist es mit Gott. Hunderte von SMS sendet er ständig aus. Wir müssen sie nur empfangen. Spontan beschließe ich, in den nächsten Tagen Protokoll zu führen, die Augen zu öffnen für die unzähligen Zeichen und Botschaften, mit denen Gott in dieser Welt Geschichte schreibt.

Freitagvormittag. In Sonntag, im Großen Walsertal. Menschen aus Politik und Kirche setzen sich für eine Welt mit menschlichem Gesicht ein. Es geht um das Thema Sonntag. Wenn es diesen freien Tag nicht mehr gibt, dann gibt es nur noch Werktage, sagen die Veranstalter. Damit das Leben glücklich wird, braucht es den Sonntag. Gewinn darf nicht das einzige Kriterium menschlichen Lebens sein. Natürlich stimme ich zu. Gott schreibt Geschichte mit engagierten Menschen.

Samstagnachmittag, 15 Uhr. 1100 Pfarrgemeinderäte – Männer, Frauen und Jugendliche – versammeln sich in der Martinskirche in Dornbirn zur Sendungsfeier: allesamt Menschen, die durch ihr Engagement der Kirche in unserem Land ein Gesicht verleihen. Singend feiern sie die heilige Messe. Gott schreibt Geschichte mit diesen Menschen bei uns in Vorarlberg.

Samstagnachmittag, gleich danach. Am Marktplatz Dornbirn. „Go marchin’ in“, das Fest für Leib und Seele, entfaltet sich wie ein Magnet und zieht die Menschen an. Alle sind begeistert, erleben Freundschaft, wertvolle Begegnungen. Tausende spüren, dass sie nicht allein unterwegs sind. Gott schreibt Geschichte, wenn er uns zusammenführt.

  1. Noch immer in Dornbirn. Kirche St. Martin. Immer wieder ziehen sich Menschen in Scharen durch das Videoportal in die stille Kirche zurück. Einkehren. Innehalten. Schweigen. Beten. Es ist berührend, wie die vielen Menschen Steine, die ihre Last bedeuten, vertrauensvoll auf die Stufen des Altars legen. Wie sie eine Kerze der Sehnsucht anzünden. Wie sie Kraft schöpfen. Und dann registriere ich ein altes Ehepaar. Auf den Knien der Frau sitzt ein kleines Mädchen. Alle drei weinen. Und ich weiß, Gott schreibt Geschichte, wenn wir mit unserer Trauer in seine Nähe kommen.
  1. In Fußach. Radikaler Szenenwechsel. 30 Jugendliche haben sich für die Firmung entschieden. Auf erfrischende, unbekümmerte Art wird Gottesdienst gefeiert. „Warum ist das nicht jeden Sonntag so, dann ginge ich öfter in die Kirche“, sagt einer. Gott schreibt Geschichte, wenn er das Herz von Menschen berührt, die nicht damit rechnen.

Sonntagvormittag, etwas später. Ortswechsel nach Alberschwende. Ein junger Priester feiert seine erste heilige Messe mit der Gemeinde und mit Freunden. Sein Leben stellt er in den Dienst der Menschen und in den Dienst Gottes. Gott umarmt die Welt, wenn Menschen ihrer Berufung folgen, wenn sie jenem Traum Platz bieten, den Gott von ihrem Leben hat. Als Priester, als Familienmensch, engagiert für eine Sache.

  1. Ich werde dringend gerufen. Nach Bludenz. Ein Mensch erfährt eine sehr schwere Diagnose. Es ist, als ob ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Er möchte schreien, Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Lange geben wir uns Zeit. Reden. Beten. Er entscheidet sich für die Hoffnung und für das Vertrauen. Er weiß, dass Gott auch in dieser Situation da ist. Und ich merke: Gott berührt die Menschen in ihren schwersten Stunden.
  1. In Bregenz. Ein ganz anderes Bild. Ein junges Paar sitzt im Krankenhaus und hat soeben einen Sohn zur Welt gebracht. Tränen der Freude kullern über ihre Wangen. Im Gedanken an den gestrigen Abend seufze ich und weiß: Gott schreibt Geschichte. Im Gehen. Im Kommen. In der Freude genauso wie im Leid. Es geht immer um das Leben. Es geht um das Unterwegssein unter Gottes Zelt des Wortes.

Im Buch des Propheten Jeremia (Jeremia 20, 10–13) kommt uns ein Mensch entgegen, der den Eindruck hat, dass sich die ganze Welt gegen ihn verschworen hat. Sie wollen ihn anzeigen, stürzen, vernichten. Eine Erfahrung, die wir vielleicht auch kennen. Oft höre ich das Wort in Gesprächen – die Welt hat sich gegen mich gestellt. Fürchtet euch nicht, ruft uns Jesus entgegen. Die Angst wird kleiner, wenn wir uns über die Umarmungen Gottes freuen, über die SMS Gottes in meinem konkreten Alltag. Wenn wir die vielen SMS Gottes registrieren, dann lässt er uns am Ende lächeln. So wie den jungen Mann im Zug von Innsbruck nach Feldkirch.

Zum Autor:
Benno Elbs, geb. 1960, Studium der Theologie in Innsbruck und Paris, psychotherapeutische Ausbildung, 1986 zum Priester geweiht. Von 1994 bis 2005 als Pastoralamtsleiter, anschließend bis 2011 als Generalvikar der Diözese Feldkirch tätig, seit 2013 Diözesanbischof.

Das Buch:

Wie ein leises Berühren
Gottes Spuren im Alltag
Ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

144 Seiten, 12 farb. Abb., 12,5 x 20,5 cm
gebunden mit Lesebändchen
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2014
ISBN 978-3-7022-3398-3
17,95 €
E-Book: ISBN 978-3-7022-3399-0, € 14,99
Lesen Sie am Sonntag die zweite Leseprobe auf VOL.AT: “Tabor der Weg zum Glück”

“Wie ein leises Berühren” bei Das Buch im Messepark bestellen

 

BUCHPRÄSENTATION
am 23. Oktober 2014, 19.00, Landwirtschaftsschule Hohenems 
am 30. Oktober 2014, 19.30, Tyrolia Innsbruck

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