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Nazis, Sex und Gewalt: "Wolfenstein: The New Order" im Test

Nazi-Symbole gibt es in der europäischen Version des Spiels keine.
Nazi-Symbole gibt es in der europäischen Version des Spiels keine. ©wolfenstein-spiel.de
Der Ego-Shooter-Klassiker wird von Bethesda für die aktuelle und nächste Generation von Konsolen und PCs wiedergeboren und schreibt die Weltgeschichte neu.
Wolfenstein im Video-Test
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Es war einmal vor langer Zeit: 1992 hat ein Spiel namens „Wolfenstein 3D” im Alleingang das Genre „Ego-Shooter” eingeführt. Über 20 Jahre später läutet der neueste Ableger der Wolfenstein-Saga buchstäblich eine neue Zeitrechnung ein. Wie im Klassiker von einst, tritt auch hier US-Soldat B.J. Blazkowicz den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit an. Seine Gegner: Der wahnsinnige Wissenschaftler Wilhelm „Totenkopf” Strasse und dessen Nazi-Soldaten, die allerdings in europäischen Versionen des Games nur das „Regime” genannt werden. Hakenkreuze hat man in hierzulande erhältlichen Versionen übrigens allesamt entfernt, obwohl die restliche Optik immer noch eine sehr klare Sprache spricht.

Einzelkämpfer rettet die Welt

Der stramme B.J. unternimmt im zweiten Weltkrieg eine riskante Mission, Strasse zu stoppen, scheitert aber. Dabei zieht er sich eine Kopfverletzung zu, die ihn bis in die 60er außer Gefecht setzt. Während der Soldat im Wachkoma zur Untätigkeit verdammt ist, gewinnt das Regime den Krieg und erobert die Welt. So sieht die militärdiktatorische Zukunft schwer entstellt aus: Das Regime hat überall seine Spuren hinterlassen, vom täglichen Terror bis zum retro-futuristischen Nazi-Design. Die düstere Atmosphäre ist so dicht gewoben, sie hängt schwer über jeder Spielminute – eine echte Glanzleistung der ZeniMax Studios. Als B.J. in einem Sanatorium wieder zu Sinnen kommt, kann er (und damit auch der Spieler) den Kampf fortsetzen. Dabei macht er keine Gefangenen: Gleich von der ersten Minute geht’s ultrablutig los und zu. Die exzessiven Gewaltdarstellung des „Ab 18″-Titels wird sicher den ein oder anderen Spieler vor den Kopf stoßen. Mit zahlreichen konventionellen Waffen vom Messer bis zum MG, aber auch mit Strahlenkanonen oder schweren Geschütze kriegt B.J. die leider nicht besonders cleveren Gegner klein. Dabei darf man gleich zu Beginn aus zwei Waffen gleichzeitig feuern. Wer gewitzt vorgeht, meuchelt feindliche Soldaten auch lautlos von hinten. Mit einem Bonus-System für Aktionen im Kampf erweitert man die Möglichkeiten von B.J. Wer beispielsweise drei Gegner heimlich mit einem Messerwurf erledigt, kann danach eine höhere Anzahl Klingen tragen. Übrigens: Die Gesundheit lädt sich nicht wie heute in Shootern üblich selbst auf, sondern muss mit Erste Hilfe Paketen aufgefrischt werden – ganz wie im Original-Wolfenstein.

Klassischer Singleplayer Shooter

Prinzipiell geht „The New Order” recht konventionelle Shooter-Wege. Die allerdings gekonnt: Die Waffen fühlen sich echt an, die alternativen Zeitlinie spiegelt sich in sehenswertem und atmosphärischem Design wider. Der Star ist hier ganz klar nicht der Held, sondern die Inszenierung. Zwischendurch gibt’s immer wieder Anspielungen und Gags für altgediente Wolfenstein-Fans. Die untergraben zeitweise zwar die düstere Grundstimmung, sorgen dennoch für Auflockerung. Einige Sex-Szenen, die in Zwischensequenzen eingebaut wurden, wirken dafür eher deplatziert. Aber das einzig wirklich gravierende Manko ist der fehlende Mehrspieler-Modus. Denn: Das neue Wolfenstein-Abenteuer bleibt Einzelkämpfern vorbehalten. Dafür trifft man aber gleich zu Beginn eine „einschneidende” Entscheidung, die es möglich und nötig macht, dass man das Game zweimal und völlig unterschiedlich durchspielen kann. Auch nicht schlecht.

“Wolfenstein: The New Order” erscheint am 20. Mai für Xbox One, Xbox 360, PS3, PS4 und PC.

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