Beim Post-Überfall geht die Polizei nach Vergleichen der Überwachungsvideos von einem Serientäter aus. Ein bewaffneter Mann mit Polizeihelm betrat am Montagvormittag um 10.12 Uhr das Postamt in der Wolf-Huber-Straße 12. Mit vorgehaltenem Revolver forderte er den Postangestellten Ernst Horer auf, den Tresor zu öffnen. Der Täter packte mehrere Tausend Euro in einen weißen Vögele-Plastiksack und flüchtete zu Fuß in Richtung Liechtensteiner Straße. Dort wartete ein Komplize mit einem kleinen, dunklen Auto auf ihn. Gemeinsam setzten sie die Flucht in Richtung Innenstadt fort.
Täter mit markanter Nase
Der Unbekannte soll seit August 2008 vier Postämter und zwei Sparkassen-Filialen überfallen haben. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass es sich in allen sechs Fällen um denselben Täter handelt, sagt Chefermittler Hardy Tschofen. Die Figur, seine eher ungelenkige Art sich zu bewegen, die Handhaltung, wenn er den Revolver aus der Tasche zieht sowie die Vorgangsweise seien eindeutige Indizien für einen Serientäter. Bei allen sechs Überfällen trug der Unbekannte zudem keine Handschuhe. Auch der Abgleich der Fingerabdrücke, die er an den verschiedenen Tatorten hinterlassen hatte, sprächen ein eindeutiges Bild. Wenn jemand diesen Mann kennt und die Fotos sieht, müsste er ihn eigentlich sofort mit diesen Taten verknüpfen, hofft Tschofen auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Neue Bilder sollen nun entscheidende Hinweise liefern. Die Soko Raub, im April diesen Jahres eingestellt, wurde derweil wieder reaktiviert. In welchen Maße die Arbeit passiert, wollte Hardy Tschofen aus ermittlungstechnischen Gründen nicht bekannt geben: Unsere Beamten sind jedenfalls ständig mit der Feldkircher Polizei in Kontakt, sagt er. Die Polizei suchte über mehrere Monate hinweg und in einer großangelegten Öffentlichkeitskampagne nach dem Serienräuber. Dabei wurden 315 Personen konkret überprüft.Der Unbekannte meldete sich zudem zweimal per Postkarte. Das war noch nicht alles. Komme wieder, schrieb der Mann etwa am 16. Juli 2009, am Tag des Raubüberfalls auf die Sparkassen-Filiale in Bregenz-Weidach.
Bisher seien bei der Polizei noch keine entscheidenden Meldungen aus der Bevölkerung eingelangt. Die Befragungen an der mutmaßlichen Fluchtstrecke wurden gestern fortgesetzt, hätten jedoch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind noch immer 3500 Euro Belohnung ausgesetzt. Auch die ausgelöste Alarmfahndung brachte keine Erfolge. Von Seiten der Exekutive will man dieses Instrumentarium aber keinesfalls in Abrede stellen: Auch wenn die unmittelbaren Erfolge bei einer Alarmfahndung eher Ausnahmen sind, ist diese ein wesentliches kriminalpolizeiliches Fahndungsinstrument, sagt Siegbert Denz, stellvertretender Landespolizeikommandant. Wichtige Fluchtwege würden kontrolliert, die Fahndung über die Grenzen ausgeweitet, Fahndungsdruck erzeugt. Zudem seien diese Erkenntnisse für die weiteren Ermittlungen von Bedeutung. Heuer wurden in Vorarlberg bislang sieben Alarmfahndungen ausgelöst, im Vorjahr waren es insgesamt 34.
Überwachungsvideo vom Überfall in Tisis
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