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Morales-Stopp in Wien: Spanien weist Boliviens Version zurück

Bolivianischer Präsident Evo Morales verbrachte 13 Stunden "Geiselhaft" in Wien.
Bolivianischer Präsident Evo Morales verbrachte 13 Stunden "Geiselhaft" in Wien. ©APA
Der spanische Außenminister José Manuel García-Margallo hat am Mittwoch versichert, dass Spanien der Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales "keinesfalls" einen Zwischenstopp auf spanischen Staatsgebiet verweigert habe.
Morales aus Wien abgeflogen

Außerdem sei es “nicht wahr”, dass Madrid eine Untersuchung des Flugzeugs gefordert habe, wie Morales behauptet hatte. “Es stimmt nicht, dass Spanien darum gebeten hat, das Flugzeug zu untersuchen”, sagte Margallo laut der spanischen Zeitung “El Mundo”. Auch habe man die Maschine nicht am Fliegen gehindert. Es habe kein Verbot gegeben, die spanische Regierung habe auch eine Zwischenlandung auf den Kanarischen Inseln bewilligt. Die Maschine sei aber nicht zur vorgesehenen Zeit gelandet und stattdessen nach Wien geflogen.

Erlaubnis für Zwischenlandung erteilt

Danach habe man eine Bestätigung für die besagte Bewilligung verlangt, die in den frühen Morgenstunden des Mittwoch ergangen sei. “Wir haben uns verpflichtet, die Autorisierung um 09.30 Uhr zu erteilen und haben sie um 09.29 Uhr erteilt”, so der Außenminister. Wenn es Schwierigkeiten gegeben habe, sei dies wegen der Bewilligung von Überflügen anderer Territorien als des spanischen gewesen. Er sei die ganze Nacht in Kontakt mit seinen europäischen Amtskollegen und der bolivianischen Regierung gestanden, um den Weg für eine Zwischenlandung der Morales-Maschine in Las Palmas auf Gran Canaria zu ebnen, die im Lauf des Mittwochnachmittag erfolgen werde.

13 Stunden “Geiselhaft” in Wien

Morales hatte auf dem Wiener Flughafen Spanien beschuldigt, als Vorbedingung für eine Überfluggenehmigung eine Untersuchung seiner Präsidentenmaschine gefordert zu haben. Es sollte damit Gerüchten nachgegangene werden, dass sich der NSA-Aufdecker Edward Snowden an Bord befinde. Morales hatte dies unter Hinweis auf die Souveränität Boliviens verweigert. Der Präsident machte die NATO-Länder Italien, Portugal, Frankreich und vor allem Spanien dafür verantwortlich, rund 13 Stunden lang in Wien “in Geiselhaft” gewesen zu sein.

Madrid: Nicht von USA beeinflusst

“Ich weiß nicht, warum das Flugzeug nicht zur vorgesehenen Zeit in Las Palmas gelandet und nach Wien geflogen ist”, sagte Margallo. Er wies den Verdacht zurück, Madrid habe auf Anweisung des USA Morales das Überflugsrecht verweigert. Die spanische Regierung handle unabhängig. Als Verbündete der USA stimme man überein, wenn man übereinstimme und es gebe Meinungsverschiedenheiten, wenn man anderer Meinung sei, so der spanische Außenminister.

(APA)

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