Den Grund dafür sieht er im Verbraucherpreisindex selbst, da viele Mieten an diesen gebunden sind, großteils aber in der verstärkten Nachfrage nach Wohnraum. Zum Teil seien die höheren Mieten auch mit Qualitätsverbesserungen zu erklären, sagte Bruckbauer zum “Kurier” (Montagsausgabe).
In Deutschland sei die Inflation mittlerweile auf 1,2 Prozent zurückgegangen, in Österreich lag die Teuerung im März – bei ähnlich schwacher Konjunkturentwicklung wie in Deutschland – immer noch bei 2,3 Prozent.
Bevölkerungswachstum lässt Nachfrage steigen
Das Bevölkerungswachstum von 5 Prozent in den vergangenen zehn Jahren habe die Nachfrage nach Wohnraum hierzulande angeschoben. In Deutschland hingegen sei die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent zurückgegangen.
“Mehr Angebot, niedrigere Mieten”
“Wir müssen im Wohnbau dem Bevölkerungswachstum nachziehen”, so der Chefökonom. Man müsse sofort damit anfangen, denn es brauche länger, bis die Wohnungen fertig seien. Die Kreditzinsen seien derzeit auch so niedrig wie nie. “Gibt es mehr Angebot an Wohnraum, werden auch die Mieten nicht so stark steigen”, ist Bruckbauer überzeugt.
Mieten gestiegen, Realeinkommen nicht
Die Realeinkommen erhöhten sich nicht analog zu den Mietpreisen. “Bei vielen sind die Realeinkommen, also die Einkommen abzüglich der Inflation, in den vergangenen zehn Jahren nicht gestiegen – viele hatten in den vergangenen Jahren real sogar Einkommensverluste”, betonte der Volkswirt. Die schwache Konjunktur lasse auch keine höheren Realeinkommen zu.
Zudem gebe es in Österreich – anders als in Deutschland – doch “einen spürbaren Anteil an befristeten Mietverträgen”. Da ergebe sich für Vermieter in Österreich öfter ein Spielraum für Erhöhungen. (APA)
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