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Messepark: Stadt Dornbirn beantragt Erweiterung um 2500 Quadratmeter

Messepark-Expansionspläne: Stadt Dornbirn bleibt bei ihrem Kompromissvorschlag.
Messepark-Expansionspläne: Stadt Dornbirn bleibt bei ihrem Kompromissvorschlag. ©ATP-Architekten
Dornbirn. Der Streit um jeden Quadratmeter in Sachen Erweiterung des Messeparks geht in die nächste Runde. Die Stadt Dornbirn hat angekündigt, das Land um Erlassung eines Landesraumplanes für das Einkaufszentrum zu ersuchen. Beantragt wird eine Erweiterung der Verkaufsfläche von 17.500 auf 20.000 Quadratmetern. Man bleibt somit beim bereits vorgebrachten Kompromissvorschlag.
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Bekanntlich wollen die Betreiber des Messeparks in Dornbirn das Einkaufszentrum nach 28-jährigem Betrieb sanieren, erweitern und damit auch mehr Verkaufsfläche schaffen. Expansionspläne, die im ganzen Land für heftige Diskussionen sorgten. Die Sorge: eine mögliche Kaufkraftabwanderung. Widerstand gegen neue Geschäfte auf der grünen Wiese kommt dabei von Regios im ganzen Land und der Wirtschaftskammer, Land und Stadt legten kleinere Kompromissvorschläge vor. Gestritten wird um jeden einzelnen Quadratmeter.

Vom Streit um jeden Quadratmeter und der Suche nach dem Kompromiss

Denn geht es nach den Betreibern, soll der Messepark statt wie bisher 17.000 Quadratmeter in Zukunft 21.700 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen. Rund 300 neue Arbeitsplätze will man so schaffen. Das Invesitionsvolumen beträgt runde 35 Millionen Euro. Neben Wirtschaftskammer und Wirtschaftsgemeinschaften im ganzen Land – sie fürchten um Geschäfte in den Ortszentren – wollen jedoch auch Stadt Dornbirn und Land Vorarlberg die Erweiterung um 4.700 Quadratmeter nicht bewilligen.

Von der ÖVP Dornbirn gibt es im Stadtrat einen Kompromissvorschlag, der eine Vergrößerung um 2.500 Quadratmeter vorsieht. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann versucht so, den Spagat zwischen Messepark und einer belebten Innenstadt zu schaffen. Unterstützung dafür gibt es im Stadtrat von SPÖ und FPÖ. Für die grüne Fraktion wäre allerdings sogar dieser Kompromiss “nur schwer zu akzeptieren”. Sie führen die entstehenden Kosten für zusätzliche Infrastruktur und Verkehrsplanung ins Treffen.

Beim Land Vorarlberg will man es dagegen noch kleiner. Eine Vergrößerung um maximal 1.500 Quadratmeter kann sich Landeshauptmann Wallner vorstellen – allerdings auch nur, wenn die Betreiber im Gegenzug auf die bereits gewidmeten 700 Quadratmeter des ehemaligen Elektro Rein-Areals am anderen Ende der Messe verzichten, welches sich im Besitz der Gesellschaft befindet. Damit könnten auch die Grünen in der Landesregierung und Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein leben, hatte Wallner kürzlich gegenüber dem ORF gesagt. Mehr dazu in “Messepark Dornbirn bleibt Zankapfel”.

Ansuchen um Erlassung eines Landesraumplans

Im Rahmen der jüngsten Sitzung wurde der vorgebrachte Kompromissvorschlag im Dornbirner Stadtrat besprochen, der nun in einem Beschluss mündet: Die Stadt wird das Land ersuchen, für die Erweiterung des Messeparks einen Landesraumplan mit einer maximalen Verkaufsfläche von 20.000 Quadratmetern zu erlassen, hieß es am Dienstag. “Die Entscheidungsebene befindet sich beim Land, wo dieses Ersuchen in den kommenden Monaten behandelt wird”, führt die Stadt Dornbirn aus.

Komplexes Verfahren

Das Verfahren zur Erlassung eines Landesraumplans sei komplex und solle letztlich alle relevanten Interessen berücksichtigen. Die Landesregierung wird dabei vom unabhängigen Raumplanungsbeirat beraten, hieß es zum nun folgenden modus operandi. Im Vorfeld würden zahlreiche Gutachten eingeholt, die die Entscheidung der Landesregierung sachlich und fachlich unterstützen sollen.

Und dann? Sollte die Landesregierung einen Landesraumplan erlassen, wäre wieder die Stadt am Zug. Der Landesraumplan, Grundlage für einem mögliche Erweiterung der Flächenwidmung als Einkaufszentrum, würde in weiterer Folge von der Stadtvertretung beschlossen und dem Land wiederum zur Genehmigung vorgelegt werden. (red)

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