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Mellauer Lift soll heuer gebaut werden

Neuer Sessellift geplant
Neuer Sessellift geplant ©VN-Grafik
Mellau - Das Skigebiet Mellau-Damüls soll einen neuen Lift bekommen. Geplant ist, den Doppelschlepplift an der Mellauer Rossstelle durch eine Achter-Sesselbahn zu ersetzen.
Vorbericht: Verhandlungen vertagt
Alles neu auf der Roßstelle

Geht es nach den Plänen der Bergbahnen, soll sogar noch heuer gebaut werden. Nach der gestrigen Landschaftsschutz-Verhandlung sieht es für die Pläne zur sieben Millionen teuren Anlage gut aus.

„Es sollte sich in diesem Jahr noch ausgehen. Wir erwarten in den nächsten Tagen den positiven Bescheid der Bezirkshauptmannschaft“, sieht Harald Krappinger, Projektbegleiter der Mellauer Bergbahnen, keine Hindernisse mehr. Die Sesselbahn wird mit Wetterschutzhauben und Sitzheizung ausgestattet. Sie soll pro Stunde bis zu 3400 Personen transportieren und Wintersportlern mehr Komfort bringen. Bisher mussten sie von der Bergstation der Mellaubahn 120 Meter aufwärts zur Talstation der Schlepplifte trippeln.

Keine Chance auf eine UVP

Schneller geht das Genehmigungsverfahren auch, weil Naturschutzanwältin Katharina Lins auf ihr Berufungsrecht verzichtet hat. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht es also nicht. Warum Lins sich hier nicht quergelegt hat? „Weil es aussichtslos ist. Nach dem gültigen Gesetz braucht es eindeutig keine UVP“, sagt sie. „Das war eine pragmatische Abwägung. Geärgert habe ich mich aber sehr über den Druck, der vonseiten der Bergbahnen ausgeübt wurde.“ Nur aus Prinzip und Zorn zu berufen, das wollte sie dann aber nicht. Nun liegt das weitere Verfahren in Händen der Bregenzer Bezirkshauptmannschaft. Lins hat hier kein Berufungsrecht mehr.

Den Liftbau sieht sie weiter kritisch. Auch, weil er durch ein Moorgebiet führt. Andererseits vermerkt sie, dass durch die neue Bahn zwei Schlepplifte am Boden verschwinden. „Es bleibt unterm Strich ein Schaden für die Natur, aber er ist nicht dramatisch“, resümiert sie. Ausgleichsmaßnahmen sollen den Schaden zumindest verringern.

„Entspricht nicht EU-Richtlinie“

Das aktuelle Gesetz ließ Lins also keine Möglichkeit zum Einspruch. Erst dieser Tage ist das österreichische Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz wieder novelliert worden. Und das, was die EU bereits kritisiert hat, findet sich immer noch im Gesetzestext, ärgert sich Lins: „Es entspricht immer noch nicht den EU-Richtlinien.“

Die Verbindung der Skigebiete Mellau und Damüls , die Naturschützer von Anfang an harsch kritisiert hatten, war auch deshalb möglich, weil die UVP-Richtlinien durch eine Stückelung des Projektes umgangen werden konnten. Im EU-Parlament wurde deshalb im Vorjahr eine Überarbeitung der Grundlagen angekündigt.

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