Am Bodensee hofft man immer noch auf eine Wiedereinführung der Korridor-Vignette. Vor allem die Landeshauptstadt hofft auf eine Rückkehr der Vorarlberger Sonderlösung, doch auch der bayrische Landkreis Lindau spricht sich vehement für eine Wiedereinführung aus. Doch auch die anderen Bodenseegemeinden versprechen sich eine Entlastung durch eine Sonderlösung für den Pfändertunnel.
Lochau und Höchst sind dafür
So könnten sich die Bürgermeister von Lochau und Höchst durchaus für eine Korridor-Vignette begeistern. Ein Tourist würde kaum eine 10-Tages-Vignette kaufen, um durchzufahren. “Er kauft ja auch keine Wochenkarte, wenn er nur einen Tag lang Ski fahren will”, vergleicht Xaver Sinz, Bürgermeister von Lochau. Bereits durch die Öffnung der zweiten Pfändertunnelröhre habe sich die Verkehrssituation im Laiblachtal drastisch verbessert. “Früher hatten wir aufgrund der Stauflüchtlinge zu allen Tageszeiten einen starken Ausweichverkehr, am Abend kam man gar nicht mehr ins Tal”, erinnert Sinz sich zurück. Auch habe die Feuerwehr seit der Eröffnung der zweiten Röhre zu keinem Tunnelunfall mehr ausrücken müssen. Trotzdem würde er sich die Korridor-Vignette zusätzlich wünschen, um das noch staugeplagte südliche Lochau zu entlasten.
Korridor-Vignette mit S18 verknüpfen
Auch der Höchster Bürgermeister Herbert Sparr verspricht sich von der Korridorvignette eine teilweise Entlastung. “Die Korridor-Vignette wäre sicher von Vorteil für Höchst”, ist der Ortschef überzeugt. Derzeit lasse sich schwer sagen, wie stark der grenzüberschreitende Verkehr dann zurückgehen würde. Gemeinsam mit Sinz weisen beide jedoch darauf hin, dass die Sondervignette nur die halbe Lösung ist. “Der Verkehr nach St. Magrethen müsste dann immer noch bei Bregenz von der Autobahn abfahren, solange es keine S18 gibt.” Mit einem Autobahnanschluss an die eidgenössische Autobahn würde die Korridor-Vignette optimal greifen.
Lustenau wartet noch offizielle Zahlen ab
Lauterachs Bürgermeister Elmar Rhomberg kann keine Verschlechterung der Verkehrssituation in seiner Gemeinde erkennen. Derzeit würde vor allem die große Zahl an Straßensperren zwischen Lauterach und Wolfurt für Verkehrschaos sorgen. Für ihn hat die Korridorvignette ihren Zweck erfüllt. “Man merkt keinen Stau mehr vor dem Südportal des Pfändertunnels. Bei einem Stau fuhren viele von der Autobahn ab und durch das Dorf”, dieses Problem habe man nun nicht mehr. Kurt Fischer, Bürgermeister von Lustenau, gilt als Gegner der Korridor-Vignette. Ob seine Gemeinde vom Ende der Sonderlösung profitiert hat, könne man aber noch nicht sagen. “Wir hatten viel Urlaubsverkehr diesen Sommer, also mehr Pkw und weniger Lkw”, man müsse aber noch die Verkehrszählung des Landes abwarten.
Hohenems und Diepoldsau dagegen
Auch für den Hohenemser Bürgermeister Richard Amann und dem Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter steht eine Rückkehr der Korridor-Vignette außer Frage. Als Grund geben sie die Verlagerung des Verkehrs von Bregenz auf ihre Gemeinden an, es würde so das Problem nicht gelöst. Eine Begründung, die Sinz nicht ganz nachvollziehen kann: “Der Verkehr, um den Bregenz und Lochau entlastet wurde, hat sich danach auf das ganze Unterland aufgeteilt”, es habe sich daher nicht alles auf Hohenems und Diepoldsau abgewälzt.
Petition zur Wiedereinführung
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Online-Petition “Korridor-Vignette”
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