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Inszenierungen mit Liebe zum Detail.

Martin Holzer ( l ) als Hauptdarsteller in der Komödie "Erbo kann (nid) jeda".
Martin Holzer ( l ) als Hauptdarsteller in der Komödie "Erbo kann (nid) jeda". ©Bernhard Tost
Martin Holzer Obmann der "Luschnouar Bühne".

 

      VN-Interview: mit Martin Holzer dem Obmann der “Luschnouar Bühne”.

 Lustenau. (bet) Wie er die Anforderungen meistert und welchen Spagat man als Obmann eines erfolgreichen Theaterensembles machen muss, erzählt Martin Holzer im Interview mit der VN-Heimat.

Wie sind Sie Obmann der “Luschnouar Bühne” geworden?

Martin Holzer: Das war natürlich eine lange Entwicklung. Schon als 17 jähriger habe ich als Mitglied und Schauspieler die Gründung durch unseren “Gründungsvater” Otto Wund im Jahre 1980 sowie die Vereinsgründung “D`Luschnouar Bühne” 1983 miterlebt und bin dadurch in die Rolle hineingewachsen. 2009 bin ich zum Obmann gewählt worden, nachdem sich Manfred Holzer nach über 25- jähriger Obmannschaft zurückzog.

Welche Voraussetzungen braucht es als Obmann eines Theaterensembles?

Martin Holzer: Man muss an Kultur interessiert sein, Theater lieben, Teamgeist haben, gerne mit Menschen zusammenarbeiten – und manchmal ein bisschen “Ver-rückt” sein. Es ist ein ziemliches Kräftefeld, in das man sich begibt zwischen Kultur und Verwaltung. Da ist schon ein großer Spagat nötig um das zu verbinden. Es gilt auf der einen Seite die Anforderungen des Publikums an unsere Stücke zu erfüllen und auf der anderen Seite die Voraussetzungen zu schaffen, diese auch umzusetzen. Verhandlungen mit der Gemeinde, die Suche nach Sponsoren, Ansuchen um Förderungen etc. damit auch der finanzielle Hintergrund des Vereins gesichert ist. Ohne mein tolles Team im Vorstand, wäre es jedoch für mich alleine nicht möglich, dies alles umzusetzen.

Was sind Ihre Aufgaben?

Martin Holzer: Das koordinieren von Aufgaben. Planungen für das kommende Jahr. Organisieren der Jahreshauptversammlung. Die Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Vereinsstatuten. Den Weg vorzugeben.

Führen Sie nach Ihrer organisatorischen Pflicht auch Regie?

Martin Holzer: Nein. Für die Regie bzw. Dialogregie haben wir Vereinsmitglieder die extra Regiekurse besuchten und die diese Aufgabe in hervorragender Weise bewerkstelligen. Meine Intention liegt in der Rolle des Schauspielers.

Kann man gleichzeitig Obmann und Schauspieler sein?

Martin Holzer: Für mich ist es wichtig, dass ich auch aktiv als Schauspieler in unserem Verein mitwirken kann und somit alle Aspekte unseres Vereins an der Basis kenne. “D´Luschnouar Bühne” ist ein kleines Theater mit einer besonderen Note. Eine Entscheidung: Will ich auf der Bühne sein, oder bin ich lieber unten? Will ich Theater ermöglichen oder will ich Theater machen, stellt sich hier nicht.

Welche Themen spielten in den vergangenen Jahren auf der Bühne eine wichtige Rolle?

Martin Holzer: Es gab immer schon eine Mischung aus Komödien und ernsthaften Stücken. Komödien sind wichtig, da sie einen vergnüglichen Abend garantieren. In Erinnerung blieb mir das ernsthafte Theaterstück “Krach im Hause Gott” aus dem Jahre 2009, das einen sehr religiösen Hintergrund widerspiegelte und zu einer lebhaften Diskussion führte.

Wie lässt sich der Erfolg der “Luschnouar Bühne” mit ihren Inszenierungen erklären?

Martin Holzer: Es ist wohl das Erlebnis authentischer Schauspielkunst mit ihrer unvergleichlichen Lustenauer Mundart, der beizuwohnen ein Gewinn sein kann. Aber auch das Profil: Kleine Bühne, gute Schauspieler, tolle Stücke. Hier wird Dialekt praktiziert und der Besucher kann sich mit den Spielern identifizieren. Dies bietet auch die Chance, Menschen welche sonst nicht ins Theater gehen, für diese Form der Unterhaltung zu begeistern.

Wo sehen Sie das Besondere am Lustenauer Publikum?

Martin Holzer: Wenn dem “Luschnouar” etwas gefällt, dann ist er ein sehr treuer “Fan”. Wir haben ein beachtliches Stammpublikum, was die zehn bis zwölf voll besetzten Aufführungen immer wieder eindrucksvoll bestätigen.

Welche Botschaften möchten Sie ihrem Publikum mitgeben?

Martin Holzer: Wir möchten Inszenierungen mit einem bestimmten Niveau bieten und ich wünsche mir, dass die Menschen nach unseren Aufführungen mit einem guten und positiven Gefühl nach Hause gehen können.

Was sind Ihre Maßstäbe für Erfolg?

Martin Holzer: Dass sich alle Vereinsmitglieder, in unserem Verein wohlfühlen “und´s mitanand frey hond”. Der Name “D´Luschnouar Bühne” für niveauvolle Theaterunterhaltung steht.

Welche Theaterstücke planen Sie für die Zukunft?

Martin Holzer: Eine Kriminalkomödie ist bereits im Übersetzungsstadium und wird im Frühjahr April/Mai 2013 unter der Regie von Thomas Golz, zur Aufführung gelangen. Gerne würde ich auch ein Projekt mit Schülern und Jugendlichen in nächster Zeit verwirklichen. Außerdem feiern wir im nächsten Jahr unseren 30- iger! Lassen wir uns überraschen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Kontakt:

Obmann Martin Holzer; Tel.: 05577 / 88750

Zur Person: Martin Holzer

Wohnort: Lustenau

Beruf: Unternehmer:

Hobby: Theater

Bevorzugter Autor: Keinen

Lieblingsstück als Schauspieler: “Die Prinzessin die nicht mehr lachen konnte”    

 

 

 

 

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