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Libyen - Clinton warnt vor langwierigem Bürgerkrieg in Libyen

US-Außenministerin Hillary Clinton hat vor einem langjährigen Bürgerkrieg in Libyen gewarnt. "In den kommenden Jahren kann Libyen zu einer friedlichen Demokratie werden oder es könnte in einen langwierigen Bürgerkrieg stürzen", sagte die Ministerin am Dienstag vor einem Kongressausschuss.
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“Während die gesamte Region im Umbruch begriffen ist, wird eine starke und strategische Antwort der Vereinigten Staaten entscheidend sein.”

Clinton wiederholte ihre Drohung an Machthaber Muammar al-Gaddafi, dass die USA “keine Option vom Tisch nehmen, solange die libysche Regierung weiter ihre Waffen gegen das eigene Volk richtet”. Die USA hätten sich “dem libyschen Volk in der Forderung angeschlossen, dass Gaddafi gehen muss – jetzt, und ohne weitere Gewalt”.

Unterdessen haben libysche Aufständische am Dienstag in der Stadt Bengasi (Benghazi) einen Militärrat gegründet. Das Gremium solle die militärischen Kräfte gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi organisieren und die Verbindung mit ähnlichen Räten in anderen “befreiten” Städten herstellen, sagte die Oppositionsvertreterin Salwa Bughaighi. Ein oppositioneller Anwalt sagte, die genaue Zusammensetzung des Rates stehe noch nicht fest, doch würden diejenigen Offiziere bevorzugt, die von Anbeginn an dem Aufstand beteiligt waren.

General Ahmed Katrani, der mit der Führung der aufständischen Streitkräfte in Bengasi beauftragt ist, schloss einen Marsch auf die Hauptstadt Tripolis aus, wie ihn mehrere Offiziere in den vergangenen Tagen erwogen hatten. “Wir sind dort mit Oppositionellen in Kontakt, doch bitten sie uns, nichts zu unternehmen”, sagte Katrani, der nach Angaben von Bughaighi noch nicht als Mitglied des neuen Militärrats ernannt worden ist. Die Regierungsgegner in Tripolis seien überzeugt, die Hauptstadt aus eigener Kraft unter ihre Kontrolle bekommen zu können, sagte Katrani.

Nach Angaben des Generals sind mehrere Gruppen von Freiwilligen von der östlichen Küstenmetropole aus durch die Wüste in das tausend Kilometer entfernte Tripolis aufgebrochen. “Sie bringen ihre Erfahrung nach Tripolis”, sagte Katrani. Nach Angaben des “Rekrutierungszentrums” für Freiwillige in Bengasi wurde eine Gruppe von 40 Zivilisten und Soldaten bei Sirte von Anhängern Gaddafis abgefangen. 18 wurden demnach getötet, andere hätten dagegen die Hauptstadt erreicht und mehr als tausend seien in den Westen des Landes gelangt, der noch weitgehend unter Kontrolle Gaddafis ist.

Ärzte versuchten unterdessen, Dutzende Schwerverletzte für Operationen ins Ausland zu bringen. Einige hätten sie bereits auf einem Boot nach Tunesien geschickt, sagte Suhail el Atrash, der im kürzlich gebildeten Stadtrat für die Gesundheitsdienste zuständig ist. Seinen Angaben zufolge haben die Krankenhäuser Medikamente für neun Monate, auch Operationen liefen weitgehend normal. Rund tausend Verwundete befänden sich in Behandlung, die Zahl der Todesopfer der Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern Gaddafis liege bei mindestens 250. Die oppositionellen Kräfte hatten vor gut einer Woche in Bengasi, der zweitgrößten Stadt Libyens, die Kontrolle übernommen.

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