Am Wiener Ballhausplatz wurde am Freitag, dem 24. Oktober das Denkmal für Wehrmachtsdeserteure eröffnet. Das Mahnmal ist den Verfolgten der NS-Militärjustiz gewidmet. “Jeder soll wissen, dass es ehrenhaft ist, in der Auseinandersetzung mit einer brutalen und menschenverachtenden Diktatur seinem Gewissen zu folgen und auf der richtigen Seite zu stehen”, sagte Bundespräsident Heinz Fischer. Dass diese Meinung nicht jeder teilt, wurde nun wieder offensichtlich.
Flugblatt: “Keine Helden”
Die Burschenschaft “Teutonia”, bei der Reinhard Bösch Mitglied ist, wird in einem Flugblatt deutlich: “Solche Leute sind keine Helden, egal wie viele Denkmäler die rotgrüne Stadtregierung bauen lässt”. Abschließend heißt es: “Denn nur wenn unser Volk wieder als gelebte Gemeinschaft auftritt, können wir uns gemeinsam wehren.” “derstandard.at” hat bei Bösch nachgefragt, was er von der Aktion halte. Er stellt fest, dass er gegen Generalisierung sei, wenn es um die Frage gehe, ob er persönlich etwas gegen das Denkmal habe. Individuell könne es vorgekommen sein, dass es “wirklich gute” Gründe dafür gab zu desertieren.
Bösch wollte jedenfalls nicht kommentieren, welches Volk und welche Pflicht überhaupt in dem Flugblatt gemeint gewesen seien. Er “begrüße es, wenn sich junge Leute in Zeiten der Politikverdrossenheit damit befassen und vielleicht auch ihre eigene Sprache finden”. “derstandard” fragte auch nach, ob er mit dem Inhalt des Textes einverstanden sei: “Der Straftatbestand der Desertion ist in allen Staaten der Welt gegeben. Schauen Sie, was man in der US-Armee gemacht hat mit denen, die nicht in den Vietnamkrieg ziehen wollten”. Die Frage, er denn die Armeen demokratischer Staaten mit denen des NS-Regimes vergleichen wolle, beantwortet Bösch so: “Ich vergleiche nichts mit nichts.”
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