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Krebs wegen Starkstromleitung: Montafon besonders betroffen?

Bregenz, Montafon -  "In der Nähe von Hochspannungsleitungen im Montafon erkranken erschre­ckend viele Menschen an Krebs", so die Grünen und fordern eine Erhebung.
Rauch zu Krebserkrankungen im Montafon
Experte: Krebsrisiko gering
Stellungnahme der VKW

Mit einer “auffälligen Häufung von Krebserkrankungen im Nahbereich von Starkstromleitungen” begründet der Umweltsprecher der Grünen, Klubobmann Johannes Rauch, seine Anfrage an Gesundheitslandesrat Markus Wallner. „Statthalter Wallner kann das kann nicht einfach mit subjektivem Erleben abtun.“

„Es wird auch einen Grund geben, warum die Schweiz einen hundertmal strengeren Grenzwert für Elektrosmog festgelegt hat als Österreich“, so Rauch.

Die Anfrage an LR Wallner im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Landesstatthalter!

Meine Anfrage zum Thema „Erdverkabelung von Starkstromleitungen“ vom 13. Mai 2011 bezog sich unter anderem auch auf die Häufung von Krebserkrankungen im Nahbereich von Starkstromleitungen im Montafon. In Ihrer Antwort sprachen Sie seinerzeit davon, dass es „keine bestätigenden Hinweise für die subjektiv erlebte Häufung bösartiger Tumoren“ gäbe.

Konkrete Nachfragen vor Ort ergeben jedoch ein etwas anderes Bild. Es handelt sich keineswegs nur um „subjektiv erlebte Häufungen“, sondern um zweifelsfrei recherchierte und persönlich erhobene Fälle durch eine Betroffene vor Ort. Nachweisbar ist, dass allein zwischen September 2009 und Februar 2011 sechs Fälle von Neuerkrankungen zu verzeichnen sind, und das auf einer Strecke von 300 Metern entlang der Hochspannungsfreileitung in Gaschurn. Mögliche weiter Fälle in der Talschaft sind nicht berücksichtigt.

Ihre Antwort auf meine Anfrage ist daher weder ausreichend noch zufriedenstellend.

Daher erlaube ich mir, gem. § 54 der GO des Vorarlberger Landtags erneut eine

Anfrage

in dieser Angelegenheit einzubringen:

1) Sind Sie bereit, vor dem Hintergrund der dokumentierten Fälle allein in einem kurzen Streckenabschnitt von 300 Metern in Gaschurn, eine umfassende Erhebung aller Neuerkrankungen mit bösartigen Tumorneubildungen entlang von Starkstromleitungen in den letzten 15 Jahren durchzuführen? (Als Pilotprojekt vorerst entlang der Leitungsstrecke von Partenen bis Lorüns)

2) Sind Sie bereit, das von Ihnen in Aussicht gestellte Projekt zur Erhebung auch anderer Erkrankungen inklusive Vor-Ort-Begehungen deutlich zu beschleunigen und die Ergebnisse noch im Laufe des vierten Quartals 2011 vorzulegen?

3) Ist Ihnen bekannt, dass in der Schweiz der Grenzwert für Elektrosmogbelastung um den Faktor 100 niedriger ist als in Österreich? (CH: 1 Mikrotesla, Ö: 100 Mikrotesla). Was werden Sie unternehmen, um auch in Österreich die niedrigeren Grenzwerte einzufordern?

4) Trifft es zu, dass – ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen – nach der Eröffnung von KOPS 2 die Hochspannungsfreileitung im Montafon beidseitig bespannt wurde, was zu einer höheren Belastung führt?

5) Weshalb wurde diese UVP nicht duchgeführt, obwohl im Anhang zum UVP-Gesetz zweifelsfrei festgehalten ist, dass die Anlage darunter fällt?

Für die Beantwortung bedanke ich mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

LAbg. KO Johannes Rauch

Krebserkrankungen im Montafon besorgniserregend

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Interview Dr. Alexander Becherer

VOL.at sprach mit Dr. Alexander Becherer von der Abteilung für Nuklearmedizin des LKH Feldkirch über die Strahlungsauswirkungen von Hochspannungsleitungen und die geringe Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung.

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