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In diesen Flüchtlingsunterkünften gibt es gratis WLAN

©Ein Bürgerforumsnutzer fragte, wer das Internet in den Flüchtlingsunterkünften bezahlt
Schwarzach - Wo gibt es gratis WLAN für Flüchtlinge? Wer stellt es zur Verfügung? VOL.AT hat bei Caritas, Rotes Kreuz und der ORS Service GmbH nachgefragt.
Caritas zahlt keine Handys für Flüchtlinge

Die Caritas betreut derzeit 225 Flüchtlingsquartiere in Vorarlberg. Fünf davon sind Quartiere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. “Nur für diese fünf  Quartiere haben wir selbst WLAN-Router besorgt”, informiert Bernd Klisch, der bei der Caritas den Fachbereich Flüchtlingshilfe leitet. “Das WLAN ermöglicht den Jugendlichen, mit ihren Angehörigen in Kontakt zu bleiben.” Außerdem können jugendgefährdende Inhalte gefiltert werden. Für einen freien Internetzugang in anderen Quartieren werden Sachspenden, sprich Router, angenommen. Steuergeld wird nicht investiert. Dank Sachspenden kann bisher ein Quartier, nämlich das in Gaisbühel, auf Gratis-WLAN zurückgreifen.

“Der einzige Kontakt in die Heimat”

Die Harderin Petra Gebhard leitet das einzige Flüchtlingscamp des Roten Kreuzes. Es befindet sich in Hard. “Das Internet stellt die Gemeinde zur Verfügung. Für viele Menschen hier ist es der einzige Weg mit ihrer Heimat in Kontakt zu bleiben”, sagt Gebhard.

ORS lässt sich Internet spenden

Mit der ORS Service GmbH ist in Vorarlberg auch ein gewinnorientiertes Privatunternehmen für die Flüchtlingsbetreuung zuständig. Das Unternehmen ist in ganz Österreich tätig, betreibt unter anderen das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen und hat erst vor wenigen Monaten einen Bilanzgewinn von einer Million Euro ausgewiesen. 500.000 Euro davon sind an die Gesellschafter ausgeschüttet worden. In WLAN für Flüchtlinge wird nicht investiert.

WLAN in den ORS-Quartieren in Dornbirn, Götzis und Feldkirch

Dennoch gibt es in drei ORS-Quartieren in Vorarlberg gratis Internet, wie eine VOL.AT-Anfrage ergibt. In Dornbirn im Haus Bildgasse und in Götzis im Haus Mösleweg gibt es einen freien Zugang zum Netz. Dieser wurde von der Partei „der Wandel“ zur Verfügung gestellt. In Feldkirch im Haus Nofels stellen die „Stadtwerke Feldkirch“ gratis WIFI zur Verfügung.

Partei derWandel: “Angefangen in Traiskirchen”

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wandellan ©W-Lan für Flüchtlinge von der Partei “Der Wandel” – derwandel.at

Fayad Mulla, der Obmann der 2012 gegründeten Partei “der Wandel”, erklärt: “Wir sind eine junge Partei. Wir setzen uns für eine gerechte Verteilung von Chancen und Ressourcen ein.” Die Partei ist zur Europawahl 2014 als Teil des Wahlbündnis EUROPA ANDERS angetreten. “Als wir erfahren haben, dass es im Flüchtlingslager Traiskirchen kein WiFi gibt, sind wir aktiv geworden”, sagt Mulla. Mittlerweile haben sie in Flüchtlingslagern in ganz Österreich ihr “WandeLan” verteilt.

“In Vorarlberg haben wir im letzten Herbst in Götzis und Dornbirn W-Lan Router installiert“, informiert Mulla. Und merkt an: “Natürlich wäre es mir lieber, wenn in der Flüchtlingsbetreuung ausschließlich Non-Profit-Organisationen zum Zug kämen.” Der Gewinn von ORS würde durch die W-Lan-Spende aber nicht erhöht. “Es würde einfach weiterhin kein Internet angeboten werden”, ist Mulla überzeugt.

Gratis Internet in Flüchtlingsunterkunft Nofels

Ein Bürgerforumsteilnehmer stellte eine Frage zur Flüchtlingsunterkunft Nofels: “Diese Frage beschäftigt mich schon eine Weile.
Wieso erhalten Flüchtlinge gratis Internet in ihren Unterkünften und jeder normale Bürger muss für seinen Internetanschluss 20 Euroaufwärts bezahlen?”

“Gleiches Free-Wifi wie beim Katzenturm”

Die Stadtwerke Feldkirch haben zwei WLAN-Router in der Flüchtlingsunterkunft installiert. Diese zwei Router sind Teil des Free-Wifi Feldkirch. “Dieser kostenlose Internetzugang wird an 28 Orten in der Stadt angeboten, wie etwa beim Katzenturm”, informiert ein Techniker der Stadtwerke. Er präzisiert: “Das Internet ist zur Informationsbeschaffung gedacht und gedrosselt. Gewisse Ports sind gesperrt, Streaming oder Filesharing sind nicht möglich.”

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