„Ich gebe die Hoffnung nicht auf!“

Der 24. Juni 2013 sollte das Leben von Nicole Hartinger, ihrem Partner René Stefan und dem damals zweieinhalbjährigen Sohn Nils von Grund auf verändern. Nicole war zu dieser Zeit mit ihrem zweiten Sohn Adrian im siebten Monat schwanger, als sie plötzlich Schmerzen im Rücken bekam. „Es fühlte sich an wie ein Hexenschuss. Ich wollte zum Arzt gehen. Während ich mich anzog, verlor ich plötzlich das Gefühl in den Beinen. Innerhalb von drei Minuten sollte nichts mehr sein, wie es war“, erinnert sich Nicole an den schicksalshaften Tag zurück.
Ärzte sind ratlos
Mit der Rettung wurde Nicole ins Krankenhaus gebracht. Was die Ärzte ihr anschließend sagten, war für die gelernte Krankenschwester kaum fassbar: Nicole litt an einer Spontan-Blutung im Rückenmark, was zu einer sogenannten inkompletten Querschnittslähmung führte. „Mein erster Gedanke galt meinem Ungeborenen. Ich hoffte inständig, dass es dem Kleinen gut geht. Erst als mir ein Rollstuhl organisiert wurde, realisierte ich, wie mir geschieht. Die Ursache für die Blutung ist noch immer unbekannt, die Heilungschancen sehr gering. Die Ärzte sind ratlos, offenbar soll so etwas nur sehr selten vorkommen.“
Reha und Geldsorgen
Der kleine Adrian kam sieben Wochen später kerngesund per Kaiserschnitt zur Welt – ein Lichtblick. Nicole musste jedoch gleich mit der Therapie beginnen, Mutter und Neugeborenes wurden nach wenigen Tagen wieder getrennt. „Ich war zuerst in Rankweil, dort durfte das Kind nicht dabei bleiben. Anschließend musste ich nach Bad Häring (Tirol), wo die Therapie fortgesetzt wurde.“ Ihr Partner musste die Arbeit einstellen, um der Situation Herr zu werden und sich um Mutter und Kinder zu versorgen: „René Stefan hat sich sofort um alles gekümmert, hat mich immer besucht, auf die Kinder aufgepasst. Er hat alles gegeben.“ Die neue Situation brachte die junge Familie jedoch finanziell in große Nöte. „Während der Karenz bekomme ich ohnehin kein Geld, auch die Versicherung zahlt nichts. Da mein Mann sechs Monate lang zuhause war, kam es auch hier zu drastischen Einbußen. Auch unserem Sohn Nils fällt das Ganze nicht leicht. Er spricht nur noch sehr wenig, immer wenn ich ins Krankenhaus muss, hat er Angst, dass ich nicht mehr zurück komme. Zudem mussten wir unsere alte Wohnung aufgeben, da diese im dritten Stock und nicht behindertengerecht war.“ Derzeit leben die vier in Nicoles Elternhaus. Über den Enjo Rollstuhl Verein hat die Familie aber bereits eine Wohnung in Aussicht. „Diese sollten wir im März oder April beziehen können“, so die zweifache Mutter.
Leben zwischen Windeln wechseln und Therapie
Der aktuelle Tagesablauf von Nicole besteht aus der Fürsorge für die Kinder und zahlreichen Therapie-Terminen beim aks. „Ich bekomme soviel Hilfe von Familie, Freunden und Bekannten, damit ich meinen Alltag bewältigen kann und möchte mich hiermit bei allen bedanken! Mit der Therapie komme ich bisher auch gut voran.“ Kapitulieren ist für die Altacherin jedoch ein Fremdwort. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, gibt sie sich kämpferisch.
Charity Basar der Lions Montfort Feldkirch für Nicole Hartinger in Hohenems
Natalie Giesinger, Organisatorin: „Nicole Hartinger und ich sind schon seit langer Zeit befreundet und ihr Schicksal hat mich zutiefst berührt. Aus diesem Grund veranstalte ich am 30. März zusammen mit Lions Montfort Feldkirch und MO-Catering von 10 bis 18 Uhr einen Charity Basar in der Otten Gravour in Hohenems. Ein Clown wird für Unterhaltung sorgen, auch an das leibliche Wohl ist gedacht. Eingeladen sind alle VorarlbergerInnen, die helfen möchten. Auf dem Basar wird es Schmuck, (Kinder-)Kleidung uvm. geben. Der Reinerlös geht an Nicole und ihre Familie. Ich möchte mich an dieser Stelle auch herzlich beim Lions Club, MO-Catering und der Otten Gravour für die Unterstützung bedanken.“
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.