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Von Schönheitswahn und Eigenliebe

"Ich bin, also bin ich schön!"
"Ich bin, also bin ich schön!" ©Pezold
Hohenems. Das Beisl war gut besucht am Sonntag vor Silvester, als Hilde Fehr ihr Buch vorstellte. Eine Lektüre, die sich mit einem Thema befasst, das wohl beinahe jeder bis ins kleinste Detail kennt: den kritischen Blick auf sich selbst.
Hilde Fehr las aus ihrem Buch im Emser Beisl.

Mit dem Titel des Buches: „Endlich lieb ich mich! Du dich auch?“, trifft Hilde Fehr die Meisten mitten ins Herz. Denn wer ist schon mit sich und seinem Anblick restlos zufrieden? Das Hohenemser Kulturzentrum hat ein weiteres Mal mit der Präsentation eines Buches den Zahn der Zeit voll getroffen.

 

Ich bin, also bin ich schön

„Das Leben ist eine Schokolade, man muss es nur dazu machen!“ Hilde Fehr, geboren 1963 in Vorarlberg, wohnhaft in Wien, hat die Stationen des Lebens von Schokolade über Pralinchen bis hin zur völligen Frustration über sich und ihr Aussehen in allen Facetten durchgespielt. Als Mimin, Coachin, Kabarettistin und selbsternannte Lachpädagogin, kann die Autorin ein Lied davon singen, wie zufrieden oder unzufrieden man mit seinem Leben und sich sein kann. Den langen, steinigen Weg hin zur Zufriedenheit und Selbstliebe, hat Hilde Fehr in ihrem Buch aufgezeigt und damit ein Zeichen gesetzt, für alle Leidensgenossen.

Mit den Augen des Herzens betrachtet

Die Odyssee zieht sich hin, das macht die Autorin auf anschauliche Weise klar. Angefangen bei einer Therapeutin, dann Diäten über Diäten, neue, alte, gute und schlechte Tipps von selbsternannten Experten auf dem Gebiet der Gewichtsabnahme, bis hin zu der Erkenntnis, dass nur Zufriedenheit und eine gehörige Portion Liebe zu sich selbst, das Rezept liefern können. „Wenn nichts mehr funktioniert, die innere Meuterei ausbricht, der allgemein zelebrierte Schönheitswahn uns langsam in den Wahnsinn treibt, dann ist es Zeit, auszusteigen.“ Die Teilnahme an einem Buddhismus-Seminar in Frankreich, öffnete Hilde Fehr endgültig die Augen und stellte die Weichen für eine neue Zufriedenheit. „Jeder ist etwas Besonderes“, sagt Buddha. Also warum sich mit Anzeichen von Krähenfüßen, einem Busen, der etwas zu sehr der Erdanziehung folgt, einem Bäuchlein und Cellulite an den Oberschenkeln zu viel Aufmerksamkeit schenken? Was zählt, ist der Mensch selbst und seine innere Einstellung zu sich selbst und gegenüber den Anderen. „Betrachtet man seine Mitmenschen und sich selbst mit dem Herzen und mit den Augen der Liebe, dann ist jeder schön. Eine Weisheit, die man sich zu Eigen machen sollte, um dem Schönheitswahn, falschen Propheten und falschen Vorstellungen den Krieg zu erklären.

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