Die Kommission habe in ihrem Bericht festgehalten, “dass ein Abriss einer Verleugnung der NS-Geschichte in Österreich gleichkommen würde”, erklärten etwa die beiden Mitglieder, Ex-Verwaltungsgerichtshofpräsident Clemens Jabloner und der Historiker Oliver Rathkolb.
Wie zuvor schon der Brauner Bürgermeister Johannes Waidbacher und die Leiterin des oberösterreichischen Landesarchivs, Cornelia Sulzbacher, betonten auch Jabloner und Rathkolb am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass die Kommission mehrere Vorschläge zur konkreten Entmystifizierung dieses Ortes gemacht habe, u.a. durch eine tiefgreifende architektonische Umgestaltung, die den “Wiedererkennungswert und die Symbolkraft des Gebäudes dauerhaft unterbinden soll”, und einer administrativen oder sozialen Nutzung.
Dekonstruktion historischer Wiedererkennung
Bei der Übergabe des Berichts an Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am 11. Oktober “wurde insbesondere die architektonische Umgestaltung thematisiert, wobei es um eine Fassadenveränderung zur Dekonstruktion der historischen Wiedererkennung ging und natürlich nicht um einen Abriss. Die Option Abriss wurde in dem ursprünglichen Auftrag an die Kommission ausdrücklich erwähnt und von uns nicht befürwortet – ebenso wenig wie die angefragte museale Nutzung”, stellten Jabloner und Rathkolb klar. Sie ersuchen den Minister nun um sofortige Veröffentlichung ihres Berichtes.
Verwirrung um Sobotka-Vorstoß
Die Tageszeitung “Die Presse” hatte den Innenminister zunächst unter Berufung auf den Kommissionsbericht mit den Worten zitiert: “Das Hitler-Haus wird abgerissen.” Kurz danach hatte Sobotka dann in einer Aussendung erklärt, er teile die Ansicht der Kommission, “wonach eine tief greifende architektonische Umgestaltung sinnvoll ist, um sowohl den Wiedererkennungswert als auch die Symbolkraft des Gebäudes dauerhaft zu unterbinden”.
Im Innenausschuss des Nationalrates steht Dienstagnachmittag des Enteignungsgesetz auf der Tagesordnung.
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