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Heftige Unwetter am Bodensee

Das Resultat des Sommergewitters: Gekenterte Boote und Kapitäne in Seenot.
Das Resultat des Sommergewitters: Gekenterte Boote und Kapitäne in Seenot. ©VOL.AT
Bregenz/Lindau. Ein heftiges Gewitter mit einzelnen Sturmböen von bis zu 85 Stundenkilometern und Hagelschlag hat am Dienstagabend am Bodensee erhebliche Schäden verursacht. Trotz vorangegangener Sturmwarnung blieben mehrere Bootsführer auf dem See.
Verwüstungen in Lindau
Heftiges Sommergewitter am See
Gewittersturm von Friedrichshafen aus gesehen
Leserreporter: Sturmböen in Bregenz

Einige der Boote konnten nach Einsetzen des Gewitters den sicheren Hafen nicht mehr erreichen und gerieten in Seenot. Binnen 45 Minuten wurde nach vier vermissten oder manövrierunfähigen Booten und deren Besatzungen gesucht.

Suche unter widrigen Verhältnisse

Boote der Wasserrettung, Feuerwehr und Seepolizei suchten ab 19:45 Uhr unter widrigsten Verhältnissen im Bereich des Sporthafens Bregenz, der Fussacher Bucht und auf dem offenen See nach drei vermissten Motorbooten und einem Segelboot. Durch eine koordinierte Suche konnten in kürzester Zeit die Bootsführer oder Bootshalter und deren Aufenthaltsort ermittelt werden.

Keine Personenschäden

Alle in Not geratenen Boote erreichten aus eigener Kraft den sicheren Hafen. Obwohl Sachschäden an den Booten entstanden, blieben die Besatzungsmitglieder unversehrt. Nach rund einer Stunde kam für Wasserrettung sowie Polizei und Feuerwehr den Sturmeinsatz gegen 21 Uhr beenden. Auf österreichischer Seite stand die Wasserrettung mit 26 Einsatzkräften und zwei Booten im Einsatz, hinzu kamen zwei Boote der Feuerwehr und die Seepolizei Hard mit einem Boot.

Überschwemmte Keller an Land

Wegen des heftigen Gewitters musste auch die Feuerwehr an Land am Dienstagabend rund 30 Mal ausrücken. Laut RFL galt es in erster Linie überschwemmte Keller und Unterführungen auszupumpen. Zudem mussten Äste von den Straßen geräumt werden, so zum Beispiel in Bregenz in der Schendlingerstraße.

Lindau: Baum legt Bahnlinie lahm

 
In Lindau am deutschen Bodenseeufer wurden sogar Windspitzen von 135 Stundenkilometern gemessen, hier fiel ein Baum auf die Oberleitung einer Bahnlinie und fing Feuer. Noch bis Mittwoch Mittag werde es deshalb zu Verspätungen kommen, sagte eine Bahnsprecherin Mittwochfrüh, dann solle der Schaden behoben sein. Auch mehrere Autos wurden von umstürzenden Bäumen beschädigt. In mehrere Keller und eine Turnhalle lief Wasser, Straßen und Wege waren überschwemmt.

Fischerhütte weggeweht

Auch hier gerieten Surfer und Segler auf dem Bodensee in Seenot, alle verfügbaren Schiffe von deutscher Seepolizei und Rettungsdienst waren im Einsatz. Eine Fischerhütte auf der Insel hielt dem Sturm nicht stand und wurde weggeweht,zwei Personen wurden leicht verletzt. Zur Höhe des entstandenen Schadens konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Wetteraussichten für Vorarlberg

Für den Mittwoch prognostiziert die ZAMG erneut strahlenden Sonnenschein von früh bis spät inklusive kräftiger Hitzeentwicklung mit 30 bis 36 Grad am Nachmittag. Die Gewitterwahrscheinlichkeit wird mit “gering” angegeben.

Auch am Donnerstag dauert die Hitzewelle noch an, so dass der Tag sonnig, föhnig und heiß wird. Allerdings steigt am Abend die Gewittergefahr mit Annäherung einen Kaltfront rasch an. Höchstwerte: 25 bis 31 Grad. In der Nacht auf Freitag folgt dann der Durchzug gewittriger Schauer. Ab Freitag geht es wechselhaft weiter mit zeitweiligen Regenschauern, aber auch Wetterberuhigungen zwischendurch. Es wird kühler, ab Montag liegen die Höchstwerte meist unter 20 Grad. (red/APA/dpa)

Leserreporter Julian: Jähes Ende der Grillparty in Bregenz

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