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Götzner Wahrzeichen Ruine Neu Montfort wird von „Burgenaktion“ unterstützt

Auch die Götzner Ruine Montfort wird dieses Jahr von der
Auch die Götzner Ruine Montfort wird dieses Jahr von der ©Veronika Hotz
Götzis (ver) Der Vorarlberger Landesmuseumsverein hat in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt und der Kulturabteilung die „Burgenaktion Vorarlberg“ gestartet.
Ruine Montfort

Im Zuge dieser Aktion sollen Pflegemaßnahmen für die bedeutendsten Burgruinen angeregt und mittels finanzieller Unterstützung ermöglicht werden. Auch das Götzner Wahrzeichen wird von dieser „Burgenaktion“ profitieren.

Die Burgruine Neu Montfort, die zwischen 1311 und 1319 auf dem nordöstlichen Ausläufer des Therenberges durch die Grafen von Montfort erbaut wurde, ist heute noch weithin sichtbar. Die Montforter erhofften sich durch den Bau wirtschaftliche Vorteile, denn sie leiteten die Straße, die ursprünglich an der Neuburg vorbeiging, durch die Arbogaster Klause um und gewannen so den Straßenzoll. 50 Jahre nach Fertigstellung verkauften die Montforter die Burg an die Habsburger, die damit im Jahre 1363 das erste Stück Vorarlbergs erwerben konnten.

Die Burg wurde während des Appenzellerkrieges (1405 -1408) besetzt und als Stützpunkt verwendet. Damit gehört Neu Montfort zu den wenigen Burgen, die von den Appenzellern nicht zerstört wurden. Die Burganlage bestand ursprünglich nur aus dem mächtigen, heute noch fünfstöckigen Wohnturm, sowie dem im Westen angebauten, aber abgekommenen Palas (=ein repräsentativer Saalbau einer mittelalterlichen Burg zur Zeit der Romanik). In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg letztmalig großzügig ausgebaut, doch kurz darauf setzte ihr Niedergang ein. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann der Verfall, als 1693 der letzte hier wohnende Burgverwalter Ulrich Koch starb. Die Burgruine gehört heute der Gemeinde Götzis – die Ringmauer wurde 1970, sowie in den Jahren 1974/ 75 restauriert.

Verein zur Erhaltung und Belebung der Ruine Neu Montfort

Im Oktober vor sieben Jahren wurde unter der Initiative von Ing. Veit Loacker ein Verein gegründet, der die Erhaltung bzw. die Renovierung der Götzner Burgruine zum Ziel hatte. Damals hatte der sogenannte „Neu Montfort-Verein“ 26 Mitglieder. Inzwischen ist die Zahl der Vereinsmitglieder auf 40 angewachsen. „Der Meinung, dieses Bauwerk in Würde verfallen zu lassen, konnten wir nichts abgewinnen. Ich möchte mich als Gemeindevertreter und Götzner Bürger dafür einsetzen, dass die Ruine als wichtiges Wahrzeichen von Götzis nicht verfällt“, betont der Vorsitzende des Gründungskomitees Veit Loacker. Die jährliche durchschnittliche Investitionssumme der Gemeinde betrage rund 40 000.- Euro. 2013 soll durch die „Burgenaktion“ der doppelte Betrag also 80 000.- Euro zum Einsatz kommen, freut sich Loacker. Dieser Betrag setze sich je zur Hälfte aus Geldern der Gemeinde und des Denkmalamtes zusammen. „Bisher sind im Verhältnis zu den Kosten brauchbare Fortschritte erzielt worden. Frühere Sanierungen waren oft falsch und mussten wieder ausgebessert werden, “ so der engagierte Gemeindevertreter.

Überdachung der Burgruine noch ungewiss.

„Die Kosten für eine Überdachung der Ruine wurden bisher noch nie seriös ermittelt. Es gibt unterschiedliche Varianten und Lösungsvorschläge die bis zu 100 000.- Euro kosten würden, “ berichtet Gründungsmitglied Christoph Kurzemann. Bei der Abdeckung der Mauerkrone wurde ein Versuch mit einer Plastikplane gemacht. Laut Veit Loacker haben statische Verbesserungen Geld verschlungen – das Ergebnis sei leider nur teilweise sichtbar. Die Nordwestseite zum Rheintal sollte in ein bis zwei Jahren fertig renoviert sein.

„Die Ruine Montfort beschäftigt die Marktgemeinde Götzis seit Jahrzehnten mit umfangreichen Instandhaltungs- und Sicherungsarbeiten. Es gilt dieses wichtige Wahrzeichen unbedingt vor dem Verfall und für die Nachwelt zu retten. Schon vor Jahren wurde die Statik der Ruine durch entsprechende Einbauten gesichert. Das Mauerwerk ist jedoch ein ständiges und mit großem Aufwand verbundenes Problem. Dabei gab es auch schon Studien, die dem Bauwerk ein Dach verpassten.  Vermutlich wäre das die einzige Lösung, die Ruine ohne ständige Kosten dauerhaft zu erhalten. Auch in diesem Jahr werden die Erhaltungsmaßnahmen fortgesetzt, in den Monaten August bis Oktober 2013 werden ca 110.000 € in die Erhaltung des Mauerwerks investiert, ” berichtet  Bürgermeister Werner Huber.  

 

Factbox:

Burg Neu-Montfort – Alternativname: Neumontfort

Entstehungszeit: zwischen 1311 und 1319

Burgentyp: Hügelburg

Erhaltungszustand: Ruine

Ständische Stellung: Grafen

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