In einem Interview des ORF vom Montag zeigte Loacker Verständnis dafür, dass die Bundesregierung das Lehrerdienstrecht ohne Zustimmung der Gewerkschaft in Begutachtung schicken will. Damit zieht der ÖGB-Vorsitzende den Zorn der GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) auf sich: Loacker habe in einer bislang unbekannten unsolidarischen Art und Weise den Lehrergewerkschaften den Stuhl vor die Tür gestellt, den Arbeitgebern Recht gegeben und die Bundesregierung aufgefordert, das anstehende Lehrerdienstrecht ohne Zustimmung der Gewerkschaft durchzuziehen. “Das ist ein Skandal! Entweder tritt Norbert Loacker zurück oder er entschuldigt sich”, verlangt Lampert.
GÖD: Massive Verschlechterungen
Der vorliegende Entwurf der Ministerinnen Claudia Schmied und Gabriele Heinisch-Hosek zum Lehrerdienstrecht würde massive Verschlechterungen für die Betroffenen bringen, kritisiert Lampert – nämlich eine Erhöhung der Arbeitszeit um bis zu 40 Prozent und finanzielle Verluste im Laufe des Berufslebens von über einer halben Million Euro. Dazu komme, dass fast alle Zulagen gestrichen werden. “Ich verlange, dass die Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch gehen, die anstehenden Aufgaben erfüllen und zu einer gemeinsamen Lösung im Interesse der österreichischen Schule kommen”, so Lampert abschließend.
Loacker weist Kritik zurück
Verwundert zeigt sich ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker über die GÖD-Kritik an seinen Aussagen zum Lehrerdienstrecht. Den Vorwurf, er habe die Bundesregierung aufgefordert, das anstehende Lehrerdienstrecht ohne Zustimmung der Gewerkschaft durchzuziehen, weist Loacker entschieden zurück: “Das habe ich nicht gefordert.” Wenn er Verständnis für die Regierungsspitze gezeigt habe, so dürfe dies nicht mit Zustimmung oder Aufforderung verwechselt werden. Unverständlich sei für ihn auch, warum sich Lampert vor der Meldung an die Medien nicht direkt an ihn gewendet habe. “Solche Dinge werden zuerst unter Gewerkschaftskollegen und nicht über die Medien besprochen”, so Loacker.
Anstatt weiter interne Auseinandersetzungen zu führen, solle besser die Zeit der Begutachtung intensiv für Gespräche und Verhandlungen genutzt werden, um gemeinsam die bestmögliche Sozialpartner-Lösung zu erreichen, so Loacker abschließend: “Das sind wir unseren LehrerInnen und unserer Jugend schuldig.”
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