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Flüchtlinge: Jung, männlich und allein?

©APA
Feldkirch - Drei Viertel aller Flüchtlinge in Österreich sind männlich. In der öffentlichen Wahrnehmung sind auch viele der Flüchtlinge jung und allein unterwegs. Martin Fellacher von der Caritas Vorarlberg kennt die Ursachen.
Martin Fellacher erklärt die Ursachen

Weltweit sind über 50 Millionen Menschen auf der Flucht, davon an die 18 Millionen außerhalb ihres Heimatlandes. Allein im Libanon leben über eine Million Syrienflüchtlinge, das ist beinahe ein Viertel der libanesischen Bevölkerung. 2014 haben laut dem Bundesministeriums für Inneres in Österreich 28.027 Menschen um Asyl angesucht. Davon ist fast die Hälfte aus Syrien und Afghanistan, gefolgt von Russland und dem Kosovo. Laut dem Flüchtlingshochkommissariat UNHCR sind an die 0,3 Prozent der in Österreich lebenden Personen Asylwerber.

Grenzpolitik und kulturelle Gründe

Von den Asylwerbern in Österreich sind über 75 Prozent männlich, oft jung und ohne Familie unterwegs. Martin Fellacher kennt die Gründe. So ist die Flucht nach Europa nicht zuletzt dank der Grenzpolitik der EU teuer und gefährlich, nicht zuletzt für Frauen. Hinzu kommen laut Ruth Schöffl vom UNHCR kulturelle Aspekte. Für viele Frauen sei es unvorstellbar, allein zu reisen oder zu fliehen. Außerdem gäbe es mit Zwangsrekturierung und Blutrache auch Fluchtgründe, von denen verstärkt Männer betroffen seien.

Wir sprachen mit Martin Fellacher, Flüchtlingsbeauftragter der Caritas Vorarlberg, über die Gründe, warum man in den Asylunterkünften vor allem junge Männer antrifft.

(Hinweis: Dieser Bericht wurde bereits am 9. Februar 2015 auf VOL.AT veröffentlicht und am 3. Juni aufgrund der Vielzahl an Anfragen zum Thema im Forum erneut in derselben Form publiziert.)

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