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Firmengruppe Heron holt sich Millionen-Auftrag aus Chile

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die Firmengruppe Heron einen Umsatz von 56,3 Millionen Euro
Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die Firmengruppe Heron einen Umsatz von 56,3 Millionen Euro ©Servus Intralogistics
Dornbirn - Für einen Hersteller von Gemüsetransportboxen errichtet Servus eine Intralogistics-Anlage - während die Standorte in Dornbirn und den USA ausgebaut wurden, stoppte Heron fortgeschrittene Standort-Pläne für die Türkei und schloss den britischen Standort

Die Servus Intralogistics GmbH, ein Tochterunternehmen der Dornbirner Firmengruppe Heron, hat einen millionenschweren Großauftrag aus Chile erhalten. Wie der geschäftsführende Gesellschafter Christian Beer im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com erkläre, entwickle und installiere Servus für die Firma Wenco in Santiago de Chile eine Anlage für sämtliche intralogistischen Abläufe in einem Produktionswerk. Wenco stellt dort Gemüsetransportboxen in millionenfacher Auflage her. Dieser erste Auftrag aus Chile, den der US-Standort von Servus Intralogistics über einen Vertriebspartner an Land gezogen habe, sei zudem auch eine Art Testlauf für andere Standorte von Wenco. “Wenn das für den Kunden zufriedenstellend funktioniert, dann winken weitere Aufträge”, so Beer. Nähere Details zum Auftrag sowie zum Auftragsvolumen dürfe man aus vertraglichen Gründen nicht nennen.

Drei operativ tätige Tochterfirmen

Zur Firmengruppe Heron gehören die operativ tätigen Tochterfirmen Heron CNC Technik GmbH (Zerspanungstechniken), Robotunits GmbH (standardisierte Komponenten für Profil- und Fördertechnik) sowie Servus Intralogistics (Entwicklung und Umsetzung von Transportroboter-Systemen). Die Holdinggesellschaft Heron Sondermaschinen und Steuerungen GmbH ist am Markt nicht mehr operativ tätig, sondern kümmert sich um Coaching, Personal, Finanzen und Produktentwicklung. In dieser Konstellation könne die Gruppe eine hohe Wertschöpfungstiefe gewährleisten, so Beer. Deshalb sei auch der Anteil externer Dienstleister seit jeher sehr gering. Nichtsdestotrotz müssten einzelne Tochterunternehmen wie etwa die Heron CNC Technik einen bestimmten Anteil des Umsatzes mit externen Kunden erzielen. “Das erhält die Wettbewerbsfähigkeit am Markt.” Auch die MIA Systems & Software GmbH in Mäder, an der sich Servus Intralogistics wie berichtet kürzlich beteiligte, soll nicht nur für die Gruppe arbeiten, sondern eigenständig am Markt auftreten und so “wirtschaftlich gesund bleiben”.

Umsatzplus von 23 Prozent

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die Firmengruppe Heron einen Umsatz von 56,3 Millionen Euro, ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2015. Nach Angaben von Beer handelt es sich dabei um ein operatives Wachstum, das insbesondere durch die Entwicklung von Servus Intralogistics begründet sei. Die Ertragssituation bezeichnete Beer als “sehr zufriedenstellend”. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechne man mit einem Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich. Der Exportanteil liegt jenseits der 80-Prozent-Marke.

Millionen für Forschung und Entwicklung

Zu den wichtigsten Märkten der Firmengruppe zählen die DACH-Region sowie die USA. Dass man das Geschäftsvolumen gleich um beinahe ein Viertel steigern konnte, erklärte Beer nicht zuletzt mit “viel Entwicklungsarbeit und viel Innovation mit starkem eigenem Vertrieb”. Mehrere Millionen Euro würden jedes Jahr in Forschung und Entwicklung fließen. “Sonst hätte man an einem Hochlohn-Standort wie Vorarlberg im internationalen Wettbewerb keine Chance.” Da Heron völlig branchenunabhängig agieren könne und die Produkte nahezu überall einsetzbar seien, sei man auch vor Krisen in bestimmten Branchen besser geschützt. Zudem entstehe durch die große Anwendungsbreite der Produkte ein “hohes Kundeninteresse”.

Standort-Pläne für Türkei gestoppt

Die Gruppe unterhält Standorte in Dornbirn, den USA sowie in Australien und Italien, wobei die ausländischen Produktionsstandorte allesamt auf die Tochterfirma Robotunits entfallen, da hier “viel Kundennähe” wichtig sei. Im Vorjahr hat Heron den Standort in Dornbirn mit einer ursprünglichen Produktionsfläche von etwa 2.700 auf jetzt 4.600 Quadratmeter erweitert. Das Investitionsvolumen für die Baumaßnahmen beziffert Beer mit etwa 4,5 Millionen Euro. Auch die Produktionskapazitäten am US-Standort seien 2016 verdoppelt worden. Der bisherige Standort in Winsford (GB) sei im Vorjahr unterdessen geschlossen worden. “Das hat aber nichts mit dem Brexit zu tun. Der britische Markt ist sehr gut von hier aus zu betreuen”, so Beer. Völlig gestoppt habe man zudem die weit fortgeschrittenen Pläne zur Errichtung eines Standortes in der Türkei. “Dieser Markt ist von sehr vielen Unwägbarkeiten geprägt. Wir verfolgen dort derzeit keine weiteren Standort-Pläne.” Nur der Vertrieb soll ausgebaut werden.

Viele Mitarbeiter im IT- und EDV-Bereich

Insgesamt beschäftigt die Heron Gruppe gegenwärtig 270 Mitarbeiter – inklusive den Beschäftigten bei MIA Systems & Software. Bereits etwa 50 Mitarbeiter würden ausschließlich im IT/EDV/Software-Bereich arbeiten. “Das zeigt die Bedeutung, die dieser Bereich zum Beispiel für logistische Abläufe mittlerweile hat.”

Die Firmengruppe Heron befindet sich zum allergrößten Teil (über 90 Prozent) im Besitz von Christian Beer. Einige wenige Prozentanteile werden von Führungskräften der operativ tätigen Firmen gehalten.

(Quelle: Wirtschaftspresseagentur/gübi)

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