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Fall Cain - Tatverdächtiger weiter nicht einvernahmefähig

Feldkirch - Der tatverdächtige 26-jährige Serbe, der vor rund zehn Tagen in Bregenz den dreijährigen Sohn seiner Lebensgefährtin zu Tode geprügelt haben soll, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Feldkirch weiter nicht vernehmungsfähig.
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Wann der Mann zur Tat befragt werden könne, sei derzeit nicht absehbar, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Heinz Rusch am Montag auf APA-Anfrage. Der Serbe sei noch am Freitag in Untersuchungshaft genommen worden, sagte Rusch.

Der 26-Jährige war nach seiner Verhaftung in der Schweiz am Freitag nach Vorarlberg überstellt worden. Eine sofortige Einvernahme durch die Vorarlberger Kriminalpolizei, die Ermittlungen wegen Mordes führt, war wegen des Gesundheitszustands des Serben allerdings nicht möglich. Daraufhin wurde der 26-Jährige in die Justizanstalt Feldkirch gebracht, über ihn wurde Untersuchungshaft verhängt. Er wird auch psychisch betreut. Ob Gutachten über den Mann bzw. im Zusammenhang mit der Tat in Auftrag gegeben werden, konnte Rusch vorerst nicht sagen. Zunächst einmal müsse der Beschuldigte befragt werden.

Rechtsanwalt Edgar Veith, der zum Verteidiger des 26-Jährigen bestellt wurde, sprach in einer Aussendung von einem “sehr schlechten körperlichen und psychischen Zustand” seines Mandanten. Er sei “keinesfalls vernehmungsfähig”. Vonseiten des Beschuldigten werde jedoch alles getan werden, “um den Sachverhalt so gut als möglich und so rasch als möglich aufzuklären”, versprach Veith. Aufgrund der bisherigen Verfahrensergebnisse sei es derzeit nicht möglich, eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abzugeben.

Unterdessen war die Anzeige des Tiroler Luca-Kinderschutzvereins gegen die Jugendwohlfahrt am Montag noch nicht bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien eingelangt. Die Anzeige erfolgte in der Vorwoche bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch, wegen des darin geäußerten Verdachts des Amtsmissbrauchs trat diese die Erhebungen aber an die Korruptionsstaatsanwaltschaft ab. “Wir sind grundsätzlich zuständig”, erklärte dazu Behördensprecher Friedrich Koenig auf APA-Anfrage. Nach den Vorerhebungen könnte aber auch der Fall eintreten, dass die Zuständigkeit wieder an die Staatsanwaltschaft Feldkirch zurückgehe, so Koenig.

Der dreijährige Cain war am Abend des 8. Jänner 2011 in Bregenz tot aufgefunden worden, nachdem der mutmaßliche Täter den Notruf verständigt hatte. Die 24 Jahre alte Mutter war zur Tatzeit außer Haus. Gegen sie werden Erhebungen geführt, weil sie ihre Fürsorge- und Obhutpflichten vernachlässigt haben könnte.

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