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Fall Berchtold spaltet Feldkirch in zwei Lager

Feldkirch/VN - VN-Umfrage: 53 Prozent der Feldkircher sind gegen einen Rücktritt Berchtolds, 42 Prozent sind dafür.
Soll Berchtold zurücktreten?
Wer sollte Nachfolger werden?
Ein Drittel sieht keinen Kandidaten
Promi-Bonus für Berchtold?
Für 40 Prozent hatte Berchtold "Promi Bonus"
Vertrauen eingebüßt?
Vertrauen bei jedem Zweiten gesunken
"Kaum ein Fall der so polarisiert"
Grafik der Bürgermeister-Direktwahl
Grafik der Gemeindevertretungswahl
Trotz deutlicher Verluste im Amt bestätigt
Freispruch für Bürgermeister Bechtold

Bürgermeister Wilfried Berchtold wurde am 4. März vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Der Freispruch sei im Zweifel erfolgt, erklärte die Richterin, für Berchtold sei beim Geschlechtsverkehr mit seiner ehemaligen Geliebten „im Zweifel die Unfreiwilligkeit nicht erkennbar“ gewesen. Die Oppositionsparteien fanden harte Worte, nannten Berchtold untragbar und forderten den Bürgermeister zum Rücktritt auf. Landeshauptmann Herbert Sausgruber sagte: „Wer Bürgermeister in Feldkirch ist, ist in Feldkirch zu entscheiden.“

Was aber sagen die Feldkircher zum Fall Wilfried Berchtold? Im Auftrag der VN ging Meinungsforscher Edwin Berndt dieser Frage nach – und interviewte am 8. und am 9. März insgesamt 322 Feldkircher und Feldkircherinnen zur Sache. Das Ergebnis: Der FallBerchtold polarisiert, er spaltet Feldkirch in zwei fast gleich große Lager von Befürwortern und Kritikern.

53 Prozent gegen Rücktritt

Deutlich wird dies bei der zentralen Frage, die Berndt stellte: „Soll Bürgermeister Berchtold zurücktreten?“ Ergebnis: Die Mehrheit der Feldkircher, 53 Prozent, ist gegen einen Rücktritt. 42 Prozent der Befragten sprechen sich dagegen für einen Rücktritt des Bürgermeisters aus; nur fünf Prozent sagen: „Das weiß ich nicht.“ Ein Blick auf die statistischen Teilgruppen ist interessant: So fordern 47 Prozent in der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen und ebenfalls 47 Prozent der über 60-Jährigen den Rücktritt Berchtolds.In der Altersgruppe 30 bis 44 Jahre wollen 44 Prozent einen Rücktritt des Bürgermeisters. In der Gruppe der unter 29-Jährigen sind dies dagegen nur 29 Prozent.

Berndt: „Jüngere Zeitgenossen sind deutlich weniger für eine Demission.“ Einen geschlechterspezifischen Unterschied gibt es kaum – 41 Prozent der befragten Männer und 43 Prozent der befragten Frauen wollen den Rücktritt des Stadtchefs. In den Ergebnissen zeigt sich laut Berndt auch die bisher starke Stellung Berchtolds.

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