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Existenzängste bei Ländleobstbauern: "Das miserabelste Jahr seit 50 Jahren!"

Im April litten Vorarlbergs Bauern unter dem Frost.
Im April litten Vorarlbergs Bauern unter dem Frost. ©VOL.AT/Steurer
Den Ländle-Apfel wird man dieses Jahr in den Regalen der heimischen Märkte vergeblich suchen, denn kaum eine Frucht hat bis zur Ernte überlebt. Laut Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg konnte es fast nicht schlimmer kommen.

Bereits im April bahnte sich durch die zahlreichen Frostschäden das Disaster, jetzt offenbaren sie ihr volles Ausmaß. Viele Pflanzen zeigten durch die wärmeren Frühlingsmonate schon früh erste Triebe und begannen zu treiben. Doch die überraschende Rückkehr des Winters im April wirkte sich nachhaltig auf die Pflanzen aus. “In machen Regionen in Vorarlberg wurden 98 bis 100 Prozent der gesamten Apfelernte zerstört und wer den Frost im Frühjahr überstanden hat, wurde vom Hagel im Juni erwischt”, erklärt Ulrich Höfert. “Ich kann verstehen, dass viele Obstbauern in Vorarlberg mit Existenzängsten kämpfen.”

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Ungewisse Zukunft für den “Ländle Öpfl”

Viele Bauern in der ganzen Bodenseeregion verzeichnen große Verluste. Auch wenn viele Bauern nicht nur vom Obstverkauf leben, ist das Budget heuer knapper den je. Mit einem Preisanstieg bei verschiedenen Obstsorten muss deshalb gerechnet werden. Die heimischen Ernteverluste werden auch nur schwer durch Importe zu kompensieren sein, da auch in Ländern wie Deutschland, Belgien und Holland – die normalerweise als Importländer gelten – die Erträge dieses Jahr sehr mager ausgefallen sind.

Heimische Äpfel im Direktvertrieb

Wer jedoch auf den heimischen Apfel nicht verzichten will, sollte es direkt beim Landwirt versuchen. Im Herbst sollten dort Äpfel erhältlich sein, bei denen jedoch vermehrt optische Mängel in Kauf genommen werden müssen. Laut Höfert wird derzeit geprüft, wie besonders stark betroffene Landwirte unterstützt werden können.

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