WANN & WO: Hast du den Täter vorher gekannt?
Peter*: Nein, nur flüchtig. Wir waren ein fröhliche Polterrunde und Gregor S. hat sich auch den ganzen Nachmittag unauffällig verhalten. Er war absolut unscheinbar, eher zurückhaltend und ruhig.
WANN & WO: Wie hast du die dramatische Situation erlebt?
Peter*: Am Abend besuchten wir gemeinsam das Lords-Treffen in Nenzing und feierten bis in die Nacht. Es war ein perfekter Polterabend. Alle waren in bester Stimmung. Auf der Party trafen wir dann meinen Freund Klaus*, der ebenfalls mit uns anstoßen wollte. Er ging kurz aus dem Verschlag raus, um für mich und meinen Schwager Bier zu holen. Plötzlich hörten wir draußen Lärm, zuerst dachten wir an Böller. Wir gingen raus und sahen, dass mehrere Leute am Boden lagen. Wir ahnten nicht, dass es sich um Schüsse handelte, auch Mündungsfeuer konnten wir keines sehen. Und dann sahen wir Klaus*. Er lag da am Boden und zwei reanimierten ihn. Leider kam für ihn jede Hilfe zu spät. Wir waren uns bewusst, dass es sich um einen Angriff handelte, sahen aber keine Täter. Wir wussten auch nicht, ob drei oder fünf Attentäter auf das Publikum feuerten. Ich kann auch nicht behaupten, dass die Leute in Panik geraten wären. Aber vielleicht lag das auch an meinem Schockzustand. Ich möchte mich noch an die beiden Ersthelfer wenden, welche die ganze Zeit reanimiert haben, auch als die Einsatzkräfte schon da waren. Bitte meldet euch bei der WANN & WO-Redaktion, ich möchte mich noch persönlich bei euch bedanken! (E-Mail: joachim.mangard@wannundwo.at)
WANN & WO: Wie geht es euch jetzt?
Peter*: Wir sind alle fassungslos. In so einer Situation fühlt man sich einfach hilflos. Niemand hätte auch nur ansatzweise eine derartige Eskalation vorhersehen können. Mich stört, dass das ganze Thema jetzt in Richtung Rechtsextremismus aufgebauscht wird. Es mag sein, dass Gregor S. aus einem rechten Umfeld stammt. An diesem Nachmittag und Abend war das aber nie ein Thema. Auslöser soll ein Streit mit seiner Freundin gewesen sein. Das Kriseninterventionsteam hat auch uns beiseite genommen. Dort war ebenfalls die Freundin von Gregor S. dabei. Wir haben aber nicht viel miteinander gesprochen. Momentan regieren bei uns einfach Trauer und Fassungslosigkeit gegenüber einer solchen Tat.
* Namen wurden aus Gründen des Opferschutzes von der W&W-Redaktion geändert.
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