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Einvernahmen nach Lawinenunglück in Frankreich laufen

Die Ermittlungen nach dem Lawinenunglück am Col Emile Pic dauern an.
Die Ermittlungen nach dem Lawinenunglück am Col Emile Pic dauern an. ©APA/ÖAV/ALPSTEIN TOURISMUS
Nach einem Lawinenunglück in den französischen Alpen mit drei Toten und einem Schwerverletzten sind am Freitag die Befragungen der überlebenden Teilnehmer fortgesetzt worden. Die beiden österreichischen Bergführer, die am Donnerstag den ganzen Tag über von der Polizei einvernommen wurden, werden psychologisch betreut.

Die beiden Männer befanden sich am Freitag in einem Hotel, so der Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins: “Sie müssen sich bis auf Weiteres zur Verfügung halten”.

Befragung der Bergführer “grundsätzlich beendet”

Grundsätzlich seien die Einvernahmen der beiden Bergführer am Donnerstag beendet worden. Sollten sich aber bei den Befragungen der Kursteilnehmer neue Anhaltspunkte oder Fragestellungen ergeben, dann werden die beiden erneut einvernommen.

“Davon hängt auch der Heimreisezeitpunkt der gesamten Gruppe ab”, erklärte ÖAV-Generalsekretär Renzler: “Sie haben entschieden, gemeinsam zu fahren”. Falls die Einvernahmen am Freitag abgeschlossen werden sollten, dann könnte die Heimreise noch am Abend erfolgen: “Wir stehen mit der Tyrol Air Ambulance Gewehr bei Fuß”.

Tiroler schwebt weiterhin in Lebensgefahr

Zwei Bergführer, die unmittelbar nach dem Unglück vom ÖAV nach Frankreich geschickt worden waren, um die Teilnehmer vor Ort zu unterstützen, brachen am Vormittag zur Unfallstelle auf. “Sie werden sich im Gelände ein Bild vom Unglücksort machen”, erklärte Renzler.

Neue Informationen über den Gesundheitszustand des schwerverletzten Tirolers, der sich in Grenoble in der Klinik befand, hatte der Alpenverein vorerst keine. Am Donnerstagabend hieß es, dass der junge Alpinist nach wie vor in akuter Lebensgefahr schwebe.

Lawinenabgang forderte drei Tote

Die elfköpfige Gruppe war laut Angaben des ÖAV am Mittwoch gegen 14.30 Uhr im Ecrins-Massiv am Col Emile Pic nahe der Ecrins-Hütte in rund 3.350 Metern Höhe von einem 80 Meter breiten und 250 Meter langen Schneebrett in die Tiefe gerissen worden, nachdem die Alpinisten eine Scharte bewältigt hatten.

Sechs Teilnehmer wurden komplett, fünf teilweise verschüttet. Die Teilverschütteten konnten sich entweder selbst befreien, bzw. kamen ihnen Alpinisten zu Hilfe, die sich in diesem Bereich befunden hatten.

Die drei Alpinisten im Alter zwischen 20 und 25 Jahren verstarben noch an Ort und Stelle. Der schwerverletzte Tiroler wurde in die Klinik nach Grenoble geflogen. Die restlichen Gruppenmitglieder hatten die Nacht in der Ecris-Hütte verbracht und wurden Donnerstagvormittag mit Rettungshubschraubern nach Briancon ausgeflogen. (red/APA)

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