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Ein Jahr nach dem Lawinenunglück von Prinz Friso: eine Chronologie

Zweiter Sohn von Königin Beatrix, Prinz Friso, wurde am 17. Februar 2012 beim Skifahren in Lech von einer Lawine verschüttet.
Zweiter Sohn von Königin Beatrix, Prinz Friso, wurde am 17. Februar 2012 beim Skifahren in Lech von einer Lawine verschüttet. ©EPA
Lech, Den Haag - Vor einem Jahr verunglückte der niederländische Prinz Friso bei einem Lawinenunglück in Lech am Arlberg schwer.

Der zweite Sohn von Königin Beatrix war abseits der Pisten unterwegs, als sich ein Schneebrett löste und den damals 43-Jährigen verschüttete. Er liegt seither im Koma. Eine Chronologie der Ereignisse seit dem Lawinenabgang.17.

Februar 2012: Prinz Friso von Oranien-Nassau von Amsberg fährt gemeinsam mit einem einheimischen Begleiter gegen 12.15 Uhr in einen Hang im Bereich Litzen – Zugertobel ein. Dabei löst sich bei Lawinenwarnstufe 4 ein rund 40 Meter langes Schneebrett, das den Urlauber verschüttet. Nach rund 20 Minuten wird er gerettet, reanimiert und in kritischem Zustand in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen. Er schwebt in Lebensgefahr. Eine Prognose ist laut den Ärzten erst in den kommenden Tagen möglich. Die Mutter des verunglückten Prinzen, Königin Beatrix, und seine Frau Mabel besuchen den Verunglückten noch am Nachmittag auf der Intensivstation. Am späten Abend kommen weitere Mitglieder des niederländischen Königshauses in Österreich an.

18. Februar: Prinz Friso befindet sich weiterhin in Lebensgefahr, ist aber stabil. Nach dem Lawinenunglück ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch. Es handle sich vorerst um eine routinemäßige Untersuchung, wie sie nach jedem Unfall vorgenommen werde.

19. Februar: Prinz Frisos Zustand ist unverändert. Er erhält weiter täglich Besuch von seiner Frau und Königin Beatrix, die teilweise von weiteren Mitgliedern der Königsfamilie begleitet werden. Die Monarchin soll angesichts des Unglücks gegenüber dem Begleiter ihres Sohnes großes Mitgefühl gezeigt haben. Bei dem Mann, der einen Schock erlitten hatte, handelt es sich um einen Lecher Hotelier.

22. Februar: Die Staatsanwaltschaft Feldkirch gibt bekannt, dass der Begleiter des Prinzen von der Polizei zum Lawinenunglück befragt worden ist. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen würden fortgeführt.

24. Februar: Schlechte Nachricht bei einer Pressekonferenz des Ärzteteams: Der Sauerstoffmangel hat zu massiven Schäden im Gehirn geführt. Es könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob der Patient jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde, hieß es. Eine neurologische Behandlung könne Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen. Die Königsfamilie bittet die Medien um Achtung ihrer Privatsphäre.

26. Februar: Die Lecher Bevölkerung betet bei einem Gottesdienst in Anwesenheit der Königsfamilie für den Verunglückten. Der Lecher Tourismusdirektor kündigt an, weiter für das Skifahren abseits der Piste werben zu wollen, zugleich sollen Gäste besser über die Gefahren aufgeklärt werden. Einen Tag später dementiert die Bergrettung, Medienberichte, wonach es bei der Rettung des Prinzen zu Pannen kam.

1. März: Prinz Friso wird mit einem Ambulanzjet in eine Reha-Einrichtung nach London gebracht. Die königliche Familie reist aus Lech ab.

22. März: Königin Beatrix sagt eine Pressekonferenz ab, um Fragen nach dem Zustand ihres Sohnes zu entgehen. Sie reist nahezu jedes Wochenende nach London, um den Komapatienten zu besuchen. Prinz Frisos Zustand ist unverändert.

7. Juli: Laut Kronprinz Willem-Alexander liegt Prinz Friso weiter im Koma. “Ich hoffe, dass wir in Zukunft mit einem positiven Bericht kommen können”, wird er zitiert.

19. Oktober: Die Staatsanwaltschaft Feldkirch stellt das Verfahren gegen den Skibegleiter des Prinzen in Absprache mit der Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck und dem Justizministerium ein. Beiden Skifahrern sei das Risiko von Lawinenabgängen bewusst gewesen, so die Begründung.

19. November: Nach neun Monaten im Koma zeigt Prinz Friso erste Anzeichen von Bewusstsein. Es handle sich um das sogenannte Minimalbewusstsein, dämpfen die Ärzte die Hoffnungen. Die weitere Entwicklung sei ungewiss.

18. Februar 2013: Ein Jahr nach dem tragischen Lawinenunglück kommt die niederländische Königsfamilie wieder in Lech am Arlberg zusammen. Neben der scheidenden Königin Beatrix, dem zukünftigen König Willem Alexander, seiner Frau Maxima und ihren drei Kindern werden auch Prinzessin Mabel und ihre beiden Töchter dort urlauben. An dem traditionellen Fototermin wird Frisos Familie “aus persönlichen Gründen” jedoch nicht teilnehmen. (APA)

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