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Zwei Kleinkraftwerke sind in Gefahr

Durch den Felssturz vom Mai 2011 wird die Ebniter Ache gestaut. Kleinkraftwerke und der Staufensee sind in Gefahr.
Durch den Felssturz vom Mai 2011 wird die Ebniter Ache gestaut. Kleinkraftwerke und der Staufensee sind in Gefahr. ©Josef Hagen
Felssturz im Rappenloch hat auch Auswirkungen auf zwei Stromerzeuger.

Dornbirn. Der Felssturz im Rappenloch im Mai 2011 verlegte nicht nur den beliebten Wanderweg durch die Schlucht, er hat auch Folgen für den Betrieb von zwei Kleinkraftwerken: Ihr Betrieb ist gefährdet, weil die Ebniter Ache nicht mehr so fließt wie früher. Nun soll das Absturzmaterial zumindest teilweise vom Grund der Schlucht entfernt werden. Eine gefährliche Arbeit, da weitere Felsstürze nicht ausgeschlossen werden können.

Der Obmann der Stauweihergenossenschaft Staufensee, Harald Scherbantie, schlägt Alarm: Sein kleines Wasserkraftwerk am Fuße der Staumauer des Staufensees, das er 2004 in Betrieb genommen hat, ist in Gefahr. Grund ist der Felssturz, der nicht nur die Rappenlochbrücke in die Tiefe riss und den Wanderweg verschüttete, sondern auch die Ebniter Ache staut. Dadurch wird das Kleinkraftwerk immer wieder unter Wasser gesetzt. Die Turbine, die vor dem Ereignis 850.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugte, steht dann still.

Gefährdet ist auch ein Juwel im Dornbirner Naherholungsgebiet, der Staufensee. Derzeit kann das Becken nicht mehr gespült werden, weil das Gefälle durch den aufgestauten Fluss nicht ausreicht. Sollte der See verlanden, wird in drei oder vier Jahren auch das Kraftwerk Ebensand, das sich nur 500 Meter vom Ufer entfernt befindet, seinen Betrieb einstellen müssen, warnt Scherbantie vor einem Aus des historischen Kraftwerkes, das kurz vor 1900 gebaut wurde und nach wie vor in Betrieb ist.

Um die Kleinkraftwerke und den Staufensee zu erhalten, beschloss der Tiefbauausschuss der Stadtvertretung, einen Teil des Felssturzmaterials aus dem engen Flussbett zu entfernen. Dies ist allerdings nur bei Niedrigwasser möglich und sollte deshalb noch vor dem Frühjahr erfolgen. Schätzungen zufolge stürzten 2500 Kubikmeter Gestein in die Schlucht.

Text: Josef Hagen

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