Unterführung Riedgasse in neuem Look
Graffiti zum Thema „Menschenrechte“ regen zum Nachdenken an.
Dornbirn. Ein meterhoher Gandhi-Kopf schmückt seit kurzem den Eingang zur Unterführung Riedgasse. Er ist Teil des neuen Looks den Jugendliche der Unterführung im Rahmen eines Graffiti Jam und Workshop verpasst haben. „Wem sonst als Mahatma Gandhi kann man die Flagge der Menschenrechte in die Hand drücken“, so Projektleiter Angelo Siciliani. Weitere berühmte Menschenrechtler wie Martin Luther King, Dalai Lama, Malcolm X, Anne Frank und John Lennon wurden von den jungen Graffiti-Künstlern in der Unterführung verewigt. „Peace, no war“ und andere friedensstiftende und menschenachtende Botschaften schmücken die vorher graue und düstere Unterführung und regen zum Nachdenken an. „Diese Aktion sehen wir auch als Gegenpol zu den anderenorts zerstörerischen Jugendunruhen – Kunst und Kultur statt Gewalt“, erklärt Siciliani.
In einem ersten Schritt erarbeiteten die vierzehn beteiligten Jugendlichen in einem von Christian „50“ geleiteten Workshop ihre Interpretation des Themas Menschenrechte. Unter der Anleitung des anerkannten Graffitikünstlers wurden erste Skizzen angefertigt. Eine Woche später machten sich die Jugendlichen an die praktische Umsetzung und sprühten ihre Gefühle und Gedanken zum Thema Menschenrechte auf die Wände der Fußgängerunterführung. Der dreizehnjährige Leon Katava war einer der jungen Graffitikünstler. „Graffiti ist für mich viel mehr als ein Hobby, es ist mein Leben, wie eine Art Freund der immer bei mir ist und mir hilft mich auszudrücken. Hier kann ich meine Gefühle zeigen“, so Leon der seit drei Jahren Graffitikunst macht. Als ausgesprochener Pazifist und Kriegsgegner war ihm das Thema Menschenrechte eine Herzensangelegenheit.
Als dritter Teil des, vom Verein Jugendbeteilung Dornbirn mitorganisierten und der Stadt Dornbirn mitfinanzierten Projektes, fand am Wochenende eine „Street Art – Graffiti Jam“ in der Unterführung Riedgasse statt. Vor Ort waren die Graffiti-Profis der „FOVS Crew“ mit extra angereisten Graffiti-Künstlern um die noch leeren Flächen zu füllen und den Jugendlichen wertvolle Tipps zu geben. Durch „offizielle“ Aktionen wie diese, erhoffen sie sich auch mehr Akzeptanz für die oft zu Unrecht als Vandalismus verschriene Art der Kunst. „Es ist schade, dass wir von offizieller Seite so wenig Unterstützung bekommen, es gäbe nämlich noch viele graue Wände in Vorarlberg. Es wird zwar allgemein viel Geld in Kunst investiert, wenig aber in junge Streetartkünstler“, meint AlexFovs. FOVS steht übrigens für das hohe Ziel der „For Overall Visual Satisfaction“.
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