Für Kinder, Mütter oder Schwangere werden Notschlafstellen vorbereitet, weitere Unterkünfte für Roma-Familien wird es keine geben. Mit der Information am Mittwoch bleibe den Familien noch genug Zeit, sich darauf einzustellen und bei Bedarf das Angebot der finanziellen Unterstützung für die Rückreise in ihre Heimat anzunehmen, so die Stadt Dornbirn.
Wenn ein Lager aus humanitären oder Sicherheitsgründen geräumt werden müsse, wandere das Problem in eine andere Gemeinde. Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann koordiniert sich derzeit mit den Oberhäuptern der anderen Städte des Landes.
Heftige Kritik an Grünen-Wiesflecker
Die Situation der Roma-Familien in Vorarlberg sorge im ganzen Land für Diskussionen und Unverständnis, so die Stadt via Aussendung. Und man wird deutlicher: “Die Städte und Gemeinden fühlen sich auch nach der kürzlich im Landhaus durchgeführten Besprechung und den letzten Aussagen von Landesrätin Katarina Wiesflecker wenig unterstützt und mit der Problematik alleine gelassen.” Wie die Ereignisse der vergangenen Wochen gezeigt hätten, bestehe für die Gemeinden wenig Handlungsspielraum. Müsse ein Lager aus humanitären oder Sicherheitsgründen geräumt werden, “wandere das Problem in eine andere Gemeinde”, heißt es in der Aussendung weiter.
“Wo Regeln überschritten werden, muss gehandelt werden”
In der Bevölkerung werde die Problematik differenziert gesehen. Zahlreiche Beschwerden über die Bettler, die sich teilweise laut Aussendung über die geltenden Regeln hinwegsetzen würden, müssten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus entgegen genommen und beantwortet werden. “Die offensichtliche Notsituation der Roma-Familien erweckt gleichzeitig auch Mitleid. Gleichzeitig werden notwendige Handlungen, beispielsweise der Polizei, in diesem Zusammenhang von den Medien in Frage gestellt. Es wird klar festgehalten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt umsichtig und mit Augenmaß agieren. Wo Regeln überschritten werden, muss allerdings gehandelt werden”, lautet es weiter.
120 Menschen in Zeltlagern
Am vergangenen Sonntag wurde von der Stadtpolizei eine Erhebung durchgeführt um festzustellen, wie viele Menschen sich in den neuen Zeltlagern entlang der Dornbirner Ache befinden. Die Beamten entdeckten fünf Lager, in denen insgesamt 89 Menschen leben würden. Weitere sechs Personen wurden am Bahnhof angetroffen und gaben an, ebenfalls in Lagern zu schlafen. Bei einer weiteren Begehung am Mittwochvormittag wurde ein weiteres Kleinkind angetroffen. Insgesamt befinden sich derzeit 120 Menschen in Zeltlagern in Dornbirn.
Unter anderem finden die Bürgerinnen und Bürger dort auch Informationen über das Spendenkonto, das von der Stadt in der vergangenen Woche eingerichtet wurde sowie Informationen über die Städte, aus denen die Roma stammen und wo sie einen festen Wohnsitz haben. (red)
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