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Dieter Egger wird den Vorwurf des Antisemitismus nicht los

Ein neuer Juden-Sager von Dieter Egger sorgt nach fünf Wochen für Aufregung.
Ein neuer Juden-Sager von Dieter Egger sorgt nach fünf Wochen für Aufregung. ©VOL.AT/Hartinger
Hohenems. Dieter Egger will am 15. März Bürgermeister von Hohenems werden, würde dafür auch seine Karriere in der Landespolitik beenden. Doch nun wirbelt ein "neuer" Judensager vom Jänner Staub auf. Für Egger, der mitten im Wahlkampf steckt, kommt das zur Unzeit.
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Die umstrittene Aussage fiel in einem APA-Interview kurz nach der Ankündigung Eggers im Jänner 2015, in seiner Heimatstadt Hohenems als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters anzutreten.

FP-Chef Egger und die Judensager

Angesprochen auf seine Ziele im Erfolgsfall hatte Egger angekündigt, alle konstruktiven Kräfte seien zur Mitarbeit eingeladen. Das gelte auch für den Direktor des Jüdischen Museums, Hanno Loewy. Eggers erster Judensager gegen diesen hatte ihn 2009 seinen Posten als Landesrat gekostet, der damalige LH Sausgruber verzichtete nach den Landtagswahlen auf eine Neuauflage der Koalition mit den Blauen im Landtag.

“Im Rathaus, nicht im Jüdischen Viertel”

Egger im gleichen Interview weiter: Für Loewy müsse aber klar sein, “dass die Entscheidungen im Rathaus getroffen werden und nicht im Jüdischen Viertel.” In der Hohenemser Wahldiskussion von VN und ORF am Montag war der neue Sager zwar kein Thema, wohl aber das Verhältnis zwischen Loewy und Egger. Letzterer betonte, ein Schritt auf Loewy zu sei nicht notwendig. Es sei jedoch auch in seinem (Eggers, Anm.) Interesse, einen Schlussstrich unter die Angelegenheit zu ziehen.

Empörung bei den Grünen

Die Aussage sorgt jetzt, knappe drei Wochen vor der Wahl, für Empörung. So schreibt etwa Harald Walser in einer Aussendung am Dienstag: “Dass Dieter Egger trotz wiederholter Aufforderungen nach seinem antisemitischen Ausfall im Jahr 2009 gegenüber dem Leiter des Jüdischen Museums in Hohenems Hanno Loewy bislang zu keiner öffentlichen Entschuldigung fähig war, ist eine Sache.”

“Dass er nun aber als FPÖ-Bürgermeisterkandidat im Wahlkampfmodus nachlegt und im Jänner meinte, für Loewy müsse klar sein, dass die Entscheidungen im Rathaus getroffen werden und nicht im Jüdischen Viertel, ist völlig untragbar”, empört sich der Grüne Nationalratsabgeordnete. Ohne eine Distanzierung disqualifiziere sich Egger als Bürgermeisterkandidat von selbst.

Auch ZIB2-Moderator Armin Wolf greift den Sager auf Twitter auf und sorgt so für eine Präsenz des Themas im sozialen Netzwerk:

So will Dieter Egger Bürgermeister werden

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