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Deutsche Politiker fordern Beibehaltung der Korridorvignette

Korridorvignette weiterhin Politikum.
Korridorvignette weiterhin Politikum. ©VOL.AT/Paulitsch
CSU und SPD fordern, dass die Korridorvignette auch nach Eröffnung der zweiten Tunnelröhre beibehalten wird. Man sieht nun Bregenz am Zug.
Hohenems kritisiert Korridorvignette

Die einen können den Termin kaum erwarten, die anderen bangen ihm bereits entgegen: Im Sommer soll die Einweihung der zweiten Tunnelröhre stattfinden. In Bayern ist die Freude nur mäßig. Grund: Seit fünf Jahren müssen Autofahrer für die Autobahnstrecke von der Grenze bis Hohenems nicht die volle Mautgebühr bezahlen, wenn sie eine sogenannte Korridorvignette kaufen.

Die Maßnahme hat einen Teil der Mautflüchtlinge zurück auf die Autobahnen geholt. In Lindau, insbesondere im Stadtteil Zech, führte dies zu einer spürbaren Entlastung. Aber auch Bregenz profitierte von der Maßnahme. Sobald der Verkehr durch die zweite Tunnelröhre zu laufen beginnt, will die Asfinag die Korridorvignette wieder abschaffen. Und das dürfte nicht nur bei unseren Nachbarn für Verstimmung sorgen.

Mautverzicht ließ Wogen hochgehen

Denn die Debatte um die Mautflüchtlinge und Verkehr sind ein hochbrisantes Politikum, und zieht sich seit Jahren. Vor zehn Jahren schien eine Lösung greifbar: Damals war die Asfinag bereit, für einige Kilometer von der Grenze auf die Maut zu verzichten. Womit die Verkehrsverantwortlichen aber nicht gerechnet haben: Das Ansinnen ließ im Ländle die Wogen hochgehen. Skiorte im Montafon sahen Skigebiete im Bregenzer Wald im Vorteil. Gemeinden wie Lustenau fürchteten, dass sich der Stau von der Grenze zu ihnen verlagern würde. Verzögerung folgte auf Verzögerung, bis die Korridorvignette 2008 doch noch kam.

Für zwei Euro können Fahrer seitdem die Strecke von der Grenze bis zur Abfahrt Hohenems nutzen – der Rückweg kostet das gleiche. Vor allem Urlauber – nicht zuletzt Skigäste – machten von dem Angebot Gebrauch. Die Maßnahme wurde zum wirtschaftlichen Erfolg, und führte auch in Bregenz zu Entlastung.

Hoffnung auf diplomatische Lösung

Nun hofft man in Bayern laut Berichterstattung von “schwaebische.de” auf eine dauerhafte, diplomatische Lösung. Ministerpräsident Horst Seehofer ist bereits eingeschaltet. An Außenminister Michael Spindelegger sind bereits Anfragen gerichtet. Dieser solle prüfen, „wie die betroffenen Städte und Vororte vom Durchgangsverkehr entlastet werden könnten“.

Allerdings gibt es von deutscher Seite auch Verständnis für die Asfinag, die im Fall der Korridorvignette Einnahmenverluste hinnehmen muss. Außerdem verweist Staatssekretärin Katja Hessel darauf, dass vor allem Bregenz vom Ausweichverkehr betroffen wäre. Eine Antwort, mit der sich mancher nicht zufrieden geben will. Man schätzt die Folgen für Lindau weitaus größer ein. Vieles hängt nun aber aus bayrischer Sicht nun vom Einsatz der Vorarlberger Landesregierung ab.

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