Die zweieinhalbjährige Emely hat ihr Trauma vom 26. April noch lange nicht überwunden. Mehrere Narben im Gesicht legen Zeugnis ab von der brutalen Attacke des Border Collies vom Gasthaus Heumöser beim Skilift in Ebnit. In der Nacht schläft sie des Öfteren nicht. Sie hat panische Angst vor dem Alleinsein und weint oft, erzählt Mutter Monika Klammer. Die Familie wird jetzt einen Psychologen aufsuchen. Er soll Emely bei der Bewältigung des schrecklichen Erlebnisses helfen. Die Mutter ist erbost. Aus zweierlei Gründen: Erstens wurde das Geschehen im Polizeibericht völlig falsch wiedergegeben. Meine Tochter hat nicht mit dem Hund gespielt, als er sie biss. Sie spielte am Wegrand, als der Hund auf sie zukam und sie anfiel. Schwägerin Rebecca Klammer, Augenzeugin der Attacke, bestätigt das. Emely hat nicht nach dem Ball gelangt. Der lag nur da. Ich sagte noch zu ihr: Lass den Ball. Das tat sie auch und wandte sich vom Hund ab. Der erschien mir sehr komisch. Ich wollte Emely gerade weglupfen, als er sie einfach anfiel. Die Darstellung im Polizeibericht verstehen weder Tante Rebecca noch Mutter Monika. Der Polizei-Sachbearbeiter war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Der Hund hat bereits vier andere Personen gebissen, darunter auch ein Kind, behauptet Monika Klammer. Nur hat das niemand angezeigt.
“Ein Prachttier”
Ihren fünfjährigen Border Collie verteidigt indes die Besitzerin Daniela Brugger. Der Hund ist ein Prachttier. Das war ein Unglücksfall, der beim Spielen passierte. Das Tier war irritiert, sagt Brugger. Sie hätte den Hund natürlich unter Kontrolle. Bald käme eine Hundepsychologin und würde ihn untersuchen. Und gebissen hat er noch niemanden. Erstaunlich ist, dass Emely ihr Trauma nicht auf den Hund der Familie, einen Golden Retriever/Berner Sennenhund-Mischling, projiziert hat. Wäre das der Fall gewesen, hätten wir das Tier, obwohl es nichts dafür kann, weggegeben. Aber Emely hat nach anfänglicher Vorsicht unseren Hund wieder gemocht wie eh und je. Monika Klammer bezeichnet sich als Hundeliebhaberin. Wir haben Emely im Umgang mit Hunden sehr gut vorbereitet. Trotz ihres Alters weiß sie, was sie tun darf und was nicht.
Amtsweg
Wie es mit dem Border Collie weitergeht, ist ungewiss. Landesveterinär Erik Schmid rät der Mutter, den dafür vorgesehenen Amtsweg zu beschreiten. Das heißt Anzeige bei der BH, wenn die von der Gemeinde verfügten Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Die Maßnahmen der Kommune können sehr weitreichend sein. Im für den Hundebesitzer schlimmsten Fall kann der Bürgermeister die Einschläferung des Tieres verfügen. Der Hund vom Gasthaus Heumöser ist in Lauterach gemeldet.
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