Und doch habe es sich genau so zugetragen, versicherte Jose Salvador Alvarenga am Dienstag der AFP im Krankenhaus von Majuro, wo er wieder zu Kräften kommen soll. Manchmal sei er so verzweifelt gewesen, dass er an Selbstmord gedacht habe, erzählt der 37-Jährige. Sein Glaube, der Gedanke an seine Familie sowie an seine Lieblings-Tortilla habe ihn aber am Leben gehalten. Vor allem der Wunsch, seine Eltern und seine Tochter Fatima wiederzusehen, hat dem Junggesellen nach eigenen Angaben immer wieder Kraft gegeben.
Begleiter starb nach vier Monaten
Sein jugendlicher Begleiter habe diesen Überlebenswillen nicht gehabt, berichtet Alvarenga mit verdüstertem Blick: “Er konnte das rohe Fleisch nicht bei sich behalten. Ich riet ihm, sich beim Essen die Nase zuzuhalten, doch nichts nützte, er erbrach alles wieder.” Nach vier Monaten sei der Bub gestorben, seine Leiche habe er über Bord geworfen: “Was blieb mir anderes übrig?”
Eigenen Urin getrunken
Danach habe er das Gefühl für die Zeit verloren, berichtet Alvarenga. Sein wichtigstes Ziel war es demnach, nicht zu verhungern: Er fing Schildkröten und Fische, mit der Zeit entwickelte er einiges Geschick darin, Seevögel anzulocken und mit bloßen Händen einzufangen. Am schwersten war es für ihn nach seiner Schilderung, als es drei Monate lang nicht regnete und er gezwungen war, seinen eigenen Urin zu trinken.
Nach über einem Jahr auf Insel gestrandet
Als nach über einem Jahr schließlich das zu den Marshall-Inseln gehörende winzige Ebon-Atoll mitten im Meer auftauchte, war Alvarengas Freude unermesslich. Er sei auf ein Haus zugestürzt und habe um Hilfe gerufen. Zwei Einwohner entdeckten den nur mit einer zerfetzten Unterhose bekleideten Mann.
“Ich will zurück nach Mexiko”
Alvarenga hat jetzt nur noch einen Wunsch: “Ich will zurück nach Mexiko”. Nach Angaben des Außenministeriums der Marshall-Inseln wird der für die Region zuständige mexikanische Botschafter auf den Philippinen die Kosten für Alvarengas Heimkehr übernehmen. (APA)
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