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Der FC Lustenau stellt sich neu auf

Neuer Vorstand: Kurt Isele, Ekkehart Hämmerle und Günther Kremmel (von links). Der Vierte im Bunde, Günter Fitz, ließ sich am Freitag entschuldigen.
Neuer Vorstand: Kurt Isele, Ekkehart Hämmerle und Günther Kremmel (von links). Der Vierte im Bunde, Günter Fitz, ließ sich am Freitag entschuldigen. ©D. Stiplovsek
Das Wichtigste vorweg: Der FC Lustenau 1907 wird aller Voraussicht nach auch über die Saison hinaus Bestand haben. Von den 150.000 Euro, die der Verein für ein Sanierungsverfahren aufbringen muss, sind bereits 100.000 Euro gesichert.
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Alle Beteiligten geben sich zuversichtlich, den Restbetrag innert der nächsten Tage aufstellen zu können.

Gerettet wurde der Verein am Ende von vielen, angefangen vom namhaften Lustenauer Unternehmer, bis hin zum sprichwörtlichen kleinen Mann, der sich 100 Euro vom Mund absparte – sie alle gaben mit ihrer Spende ein klares Bekenntnis zum Klub ab. Für Omer Rehman, Sprecher der interimistischen Steuerungsgruppe, lassen diese Solidaritätsbekundungen nur einen Schluss zu: “Daran sieht man, wie viel Substanz in dem Klub steckt.”

Neue Strukturen

Die breite Unterstützung für den FC Lustenau in seiner existenziellsten Krise ist selbstredend mit dem Auftrag verbunden, es in Zukunft besser zu machen. Folgerichtig wurde am Freitagabend der Verein sowohl personell als auch organisatorisch neu aufgestellt.

Dies bedeutet konkret: Zukünftig wird die Verantwortung auf viele Schultern verteilt werden. An der Spitze: der Vorstand, bestehend aus vier Obleuten, allesamt verdiente FCler. Namentlich sind dies Günther Kremmel, Günter Fitz, Kurt Isele und Ekkehart Hämmerle. Diese vier sollen – man darf es durchaus so deuten – Gesicht und Gewissen des FC Lustenau gleichermaßen sein. Das operative Geschäft wird weiter von jenem Steuerungsgremium geleitet, das sich für die Rettungsaktion verantwortlich zeigte. Adjustierend zur Seite stehen diesem sogenannte Kompetenzteams mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. Das gemeinsame Ziel der neue Funktionärsriege ist ein ambitioniertes: Der FC Lustenau soll zu einem Musterverein im Amateurbereich werden. Diesem Anspruch will man einerseits mit einem klarem Bekenntnis zur Nachwuchsarbeit gerecht werden, andererseits verpflichtet sich der Klub, in Zukunft keine Bankschulden mehr zu machen.

Der glaubhaft inszinierte Neuanfang wurde von den anwesenden Mitgliedern wohlwollend begleitet, dementsprechend unspektakulär verliefen die Abstimmungen.

Übrigens: Von der Vergangenheit eingeholt werden kann die neue Funktionärsriege nicht mehr. Schon im Vorfeld der Vollversammlung wurde mit Ex-Präsident Dieter Sperger eine “Generalbereinigung” vereinbart, soll heißen: Gemäß dem Fall, dass sich Dieter Sperger mit strafrechtlich relevanten Strafbeständen konfrontiert sieht, kann er keine Regressforderungen an den Verein stellen. Umgekehrt wird auch der Verein keine Forderungen gegenüber Sperger geltend machen.

Apropos Sperger: Zwar übten sich viele in – durchaus auch selbstkritischer – Vergangenheitsbewältung, zu einem Tribunal über den ehemaligen Präsidenten verkam der Freitagabend allerdings nicht. Allgemeiner Tenor: Sperger habe den Klub zwar abgewirtschaftet, ist aber schon genug gestraft. Es dominierten zweifellos die versöhnlichen Töne. Und so ist sich Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer sicher: “Wir werden am FC Lustenau in Zukunft noch viel Freude haben.”

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Auf sportlicher Ebene gab’s am Freitag aber nichts zu bejubeln: Die Elf von Trainer Daniel Madlener verlor in Kapfenberg nicht nur das Spiel mit 0:2, sondern auch Luka Jakara, der mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen wurde. Aber an diesem Abend hatte ohnehin anderes Priorität.

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