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Cobra räumt Ortspolitiker Waffen aus dem Keller

Götzis/VN -  Bei einer Hausdurchsuchung bei einem FPÖ-Kommunalpolitiker in Götzis wurden Waffen, Munition und Schwarzpulver beschlagnahmt.

Beamte des Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), unterstützt vom Sondereinsatzkommando Cobra, stehen vor der Haustüre des 41-jährigen Götzners. Sie haben Hinweise aus der Bevölkerung erhalten – und einen Hausdurchsuchungsbefehl dabei.

Nazi-Uniform und Fahne

Im Keller des Unternehmers, der Beirat im Vorstand der Götzner Orts-FPÖ ist, beschlagnahmen die Polizisten zahlreiche Waffen und waffenähnliche Gegenstände, sowie Kisten mit Munition. Auch eine Nazi-Uniform und eine einschlägige Flagge finden die Beamten, wie Uta Bachmann, Leiterin des Landesamtes für Verfassungsschutz entsprechende VN-Informationen bestätigt. Da die Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus teilweise eingepackt waren, nicht ausgestellt wurden und somit keine strafbare Handlung vorlag, nahmen die Polizisten bei der Hausdurchsuchung Ende Jänner nur die Waffen mit. Es wurden zahlreiche Gegenstände sichergestellt, ein beachtliches Arsenal: Langwaffen, Faustfeuerwaffen, Stichwaffen, Degen, Säbel und Messer – aber auch Munition, von Schwarzpulver bis zu Hülsen. Der Götzner zeigte sich kooperativ, heißt es von den Behörden. „Unter den sichergestellten Dingen sind auch Gegenstände aus dem Dritten Reich“, sagt Bachmann den VN. Und auch wenn in manchen Gegenständen Hakenkreuze oder SS-Runen sein mögen: da die Waffen nicht öffentlich zugänglich waren, wird der Vorfall für den FPÖ-Politiker wohl nur nach dem Waffengesetz Folgen haben. „Ein vorläufiges Waffenverbot wurde jedenfalls sofort verhängt“, so die LVT-Chefin.

Kontakt mit „Blood & Honour“

Nun wird in Wien geprüft, inwieweit der 41-Jährige die Waffen besitzen hätte dürfen – und ob es sich überhaupt um Waffen im eigentlichen Sinn handelt: „Es deutet viel darauf hin, dass der Mann Sammler ist – und da werden Waffen oft angebohrt, damit sie nicht mehr verwendbar sind“, erklärt Bachmann. Schon vor einem Jahr wurden die Behörden bei dem Unternehmer vorstellig, weil Kontakte zu der Vorarlberger Skinhead-Szene rund um Rädelsführer Uwe V. vermutet wurden. Für dessen Vorarlberger „Blood and Honour“- Skinheads hatte der Götzner T-Shirts bedruckt. „Damals konnten aber keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden“, bestätigt die Polizei.

Ämter zurückgelegt

Der 41-jährige Unternehmer, der auf vorderem Listenplatz bei der letztjährigen Gemeindewahl für die FPÖ Götzis ins Rennen ging, hat nach der Hausdurchsuchung seine Ämter zurückgelegt, wie der Götzner Bürgermeister Werner Huber (ÖVP) den VN bestätigt: „Er war bis dahin in mehreren Ausschüssen tätig.“ Laut den Parteikollegen der Orts-FPÖ sei der 41-Jährige mittlerweile auch kein Parteimitglied mehr. Die Gattin des Mannes, sie kandidierte einen Listenplatz hinter ihm, ist laut Bürgermeister weiterhin in den Funktionen tätig.

Auf VOL Live- Anfrage erklärte FPÖ-Landesgeschäftsführer Arno Ecker, dass man bestürzt war, als man die Information kürzlich erhalten habe und daraufhin umgehend der FPÖ Götzis nahegelegt habe, den betreffenden Politiker aus der Partei auszuschließen.

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