Entdeckt wurde die fehlerhafte Schweißnaht bei Ultraschall-Untersuchungen im Zuge der jährlichen Revision, so die Betreiber des Atomkraftwerks im Schweizer Kanton Aargau. Die Anlage habe insgesamt sechs solcher Speisewasser-Stutzen, die in den Reaktordruckbehälter führen. Fünf davon weisen keine Mängel auf, der sechste Stutzen soll nun von Spezialisten aus Amerika repariert werden.
Kosten dürften hoch ausfallen
Derzeit sind die Abklärungen und Vorbereitungen für die Behebung des Schadens in vollem Gange, so Kernkraftwerksleiter Andreas Pfeiffer gegenüber der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Den Befund an der Wasserleitung bezeichnet er als “Riss”, es sei jedoch zu keiner Leckage und zu keiner Freisetzung von Radioaktivität gekommen. Das AKW in Aargau wurde vom Netz genommen, eine Gefahr habe zu keiner Zeit bestanden. Noch ist unklar, wie lange die Arbeiten dauern könnten, die AKW-Betreiber rechnen inzwischen mit mehr Zeit als ursprünglich geplant. Die Revision werde relativ teuer, so Pfeiffer.
Selber Hersteller wie bei AKW Mühleberg
Der fehlerhafte Stutzen stammt aus dem Werk RDM, von dem auch der schadhafte Reaktordruckbehälter des AKW Doel 3 in Belgien stammt. Auch der Reaktordruckbehälter des AKW Mühleberg wurde vom selben Hersteller geliefert. Eine Ultraschall-Überprüfung hatte nach Angaben der Mühleberg-Betreiberin BKW ergeben, dass dieser keine Fehler aufweist.
AKW Leibstadt bis 2045 am Netz?
Rund 600 Millionen Franken will die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) bis 2015 in ihr AKW investieren. Das Werk könnte laut Kernkraftwerksleiter Pfeiffer mit den Nachrüstungen bis 2045 am Netz bleiben, dies entspräche einer Betriebsdauer von 60 Jahren.
Mühleberg wieder in Betrieb
Seit Montag ist das Schweizer AKW Mühleberg wieder am Netz. Das ENSI gab nach Abschluss der Jahresrevision grünes Licht, nachdem keine Mängel am Reaktordruckbehälter festgestellt wurden. Mühleberg gehört zu den ältesten Meilern Europas. Seit 1990 sind im Kernmantel Risse sichtbar. In Vorarlberg gilt Mühleberg als das Kraftwerk mit dem größten Gefährdungspotenzial für das “Ländle”. Es befindet sich 14 Kilometer westlich der Schweizer Bundeshauptstadt Bern und ist 250 Kilometer von der Vorarlberger Grenze entfernt.
(VOL.AT)
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