Konzentriert werden im Foyer des Dornbirner Kulturhauses Zöpfe geflochten, ein letztes Mal Puder aufgetragen und kontrolliert, ob die Tracht auch richtig sitzt. Die Leistungsschau der Serben, so etwas wie die Österreichische Meisterschaft im Folkloretanzen, zog am Samstag 72 Vereine aus ganz Österreich nach Dornbirn. Knapp 750 Teilnehmer traten auf.
Nebenan im Park übt die Folkloregruppe aus Wattens noch im Jogginganzug die Tanzschritte ein. Sie tanzen den Kolo, die serbische Form des Reigens. Fröhliche Klänge, die auch Zuschauer zum Bewegen animieren, schallen über die Wiese. Alexandra und Daniela aus Gmunden stehen etwas abseits in der Sonne und beäugen die Konkurrenz kritisch.
Wir üben jeden Freitag und Sonntag, erklären die beiden Mädchen, 13 und 14 Jahre alt. Ob sie gut sind? Sie lächeln. Wir haben schon mehrmals die Goldmedaille geholt, berichtet Alexandra. Jetzt müssen sie aber weiter. Vom Jogginganzug ins Kostüm schlüpfen. Umziehen, Haare flechten.
Die serbischen Trachten, die sie bei den Auftritten tragen, sind alles andere als billig. Bis zu 12.000 Euro kostet das, sagt Organisator Isidor Jablanov vom Dachverband für Serbische Vereine in Vorarlberg. Kleider, Schuhe, Kopfschmuck alles ist Handarbeit. Jablanov legt aber auch Wert darauf, dass die Vorarlberger Kolo-Gruppe schon reichlich Preise abgeräumt hat. Bei der Europameisterschaft auch schon die Bronzene, fügt er hinzu.
Auf der Bühne tritt die erste Gruppe auf. Der Akkordeonspieler gibt balkantypische Rhythmen vor.
Auch die Frula, eine traditionelle Version der Blockflöte, kommt zum Einsatz. Die Tänzer fassen sich an den Schultern, tanzen im Kreis, jauchzen zur Musik. Alles ist genau einstudiert. Die Jury ist extra aus Belgrad angereist. Den ganzen Nachmittag lang, bis in die Abendstunden wird an diesem Tag mitten in Dornbirn getanzt, bis der Sieger feststeht: Der Bregenzer Folkloreverein Kud Kolo erzielt die meisten Punkte. Damit ist ihm ein Startplatz bei den Europameisterschaften in Belgrad sicher.
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