AA

„Die Liebe Gottes allen Menschen verkünden“

Bischof Erwin Kräutler thematisierte in Mäder das Zweite Vatikanische Konzil und gab auch einen Einblick in die Lage in Altamira.
Bischof Erwin Kräutler thematisierte in Mäder das Zweite Vatikanische Konzil und gab auch einen Einblick in die Lage in Altamira. ©hellrigl
Vortrag mit Bischof Erwin Kräutler

Bischof Erwin Kräutler widmete sich der aktuellen Thematik „Zweites Vatikanisches Konzil“.

 

Mäder. (HBR) „Priester und Laien müssen zusammenrücken und wieder sehen lernen, auf was es ankommt, Evangelisierung ist nur möglich, wenn wir menschlich werden“, richtete Bischof Erwin Kräutler bei seinem Vortrag „Vatikanum II: Auftrag und Herausforderung“ einen Appell an das ganze Volk Gottes. Viele Gläubige waren der Einladung der Pfarre Mäder zur Eucharistiefeier mit anschließendem Vortrag im Ender-Saal mit Bischof Kräutler gefolgt. Mit dem Wandel der früher in Latein gehaltenen Messe in die jeweilige Muttersprache, der Begegnung des Volkes auf Augenhöhe und der Beziehung zu Menschen anderer Religionen erinnerte er an die wesentlichen Neuerungen des Konzils vor 50 Jahren. Neue Strömungen seien im Laufe der Zeit dazu gekommen. „Unsere Aufgabe ist es, die Liebe Gottes allen Menschen und Völkern zu verkünden und mitzuteilen, was also nicht nur die verbale Verkündigung beinhaltet, sondern die Mitteilung der bis an die Grenzen gehenden Liebe“, so Kräutler.

 

Priestermangel

 

Beim Thema Priestermangel spannte er einen Bogen zu den lebendigen Gemeinden in Brasilien, wo nicht jeden Sonntag Eucharistie gefeiert werden kann und die Laien die Verkündigung des Evangeliums übernommen haben. „Es muss ein Umdenken stattfinden, dass zur Eucharistie das Wort Gottes als gleichwertiger Teil steht“, so der Bischof, der die Lösung nicht in Großpfarreien sieht, wo der Geistliche als „Blaulichtpfarrer“ zum Messleser und Sakramentenspender in mehreren Kommunen degradiert werde. Die Kirche sei eine Heilsgemeinschaft, die viel mehr für die Menschen zur Heimat werden sollte. Um dies zu schaffen, sei aber auch jeder selbst gefordert.

 

Belo Monte

 

Kurz gab Dom Erwin auch einen Einblick in die Lage in Altamira, wo mit dem Bau des umstrittenen Wasserkraftwerks Belo Monte begonnen wurde. „Hier kommen apokalyptische Szenarien auf uns zu, 40.000 Menschen sind direkt betroffen“, so die triste Prognose. Nun kämpft Kräutler um die Einhaltung der versprochenen Bedingungen, wie etwa die Sicherung der Wasserversorgung für die indigene Bevölkerung. 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Mäder
  • „Die Liebe Gottes allen Menschen verkünden“