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Zwölfjähriger Selbstmordattentäter ergab sich in Afghanistan

Auch Kinder werden zu Selbstmordattentaten "motiviert". (Themenbild)
Auch Kinder werden zu Selbstmordattentaten "motiviert". (Themenbild) ©AFP
Ein zwölfjähriger Selbstmordattentäter hat sich in der ostafghanischen Provinz Nangarhar der Polizei ergeben. "Ausgebildet" in Pakistan, scheiterte sein Einsatz offenbar nur daran, dass die Übergabe der Sprengstoffweste fehl schlug.

Der Sprecher der Polizei der Provinz, Hazrat Mashrikiwal, sagte am Mittwoch, der pakistanische Bub namens Abuzar sei am Montag bei der Polizei aufgetaucht. Er habe erzählt, er sei in Pakistan in einer Religionsschule für den Einsatz gegen afghanische Sicherheitskräfte ausgebildet worden.

Nach der Grenzüberquerung sei der Kontaktmann mit der Sprengstoffweste nicht aufgetaucht. Da sei der Bursche zum Gebet im Lal Pur-Bezirk in eine Moschee gegangen, wo er “afghanische Soldaten beten sah”. Laut Mashrikiwal habe er dort erkannt, dass sie keine Ungläubigen seien, die Strafe verdienten.

Religionsschulen als Rekrutierungszentren

Von den mehr als 25.000 Religionsschulen in Pakistan gelten Hunderte als extremistisch. Unter einem neuen Aktionsplan gegen Terrorismus sollen alle Medrassen (Religionsschulen) besser kontrolliert werden – was unter konservativen, religiösen Gruppen auf heftigen Widerstand stößt.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnte jüngst, dass auch die afghanischen Taliban zunehmend Kinder in den Krieg schickten. Auch sie nutzten Religionsschulen zur Rekrutierung.

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