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Zwist um Wahlplakate

Hörbranz - Die Wahlauseinandersetzung um den Hörbranzer Bürgermeistersessel gewinnt an Schärfe. Wie Bürgermeister Karl Hehle mitteilt, habe er FPÖ-Ortsparteichef Josef Siebmacher wegen "dauernder Sachentziehung" von Wahlplakaten bei der Polizeiinspektion angezeigt.

Der Hörbranzer Posten wollte darüber keine Auskunft erteilen. Zur Vorgeschichte: SPÖ-Ersatzgemeindevertreter Rade Jovanovic wunderte sich im Bürgerforum, dass die von der ÖVP am Freitag im ganzen Dorf platzierten Wahlplakate nach wenigen Stunden plötzlich wieder weg waren: “Am Nachmittag waren Plakate aufgestellt, aber um 18 Uhr waren sie verschwunden.” Daraufhin erstattete Bürgermeister Hehle Anzeige beim Polizeiposten.

Plakatierverbot

FPÖ-Ortsparteichef Josef Siebmacher bestätigte im Gespräch mit den VN die Anzeige. Er gibt auch offen zu, hinter der Aktion zu stecken. “In Hörbranz gilt ein Plakatierverbot”, rechtfertigt sich Siebmacher. “Am Freitag war dann aber plötzlich das ganze Dorf mit dem Hehle-Konterfei zutapeziert. In ähnlich gelagerten früheren Fällen ordnete der Bürgermeister an, dass die Plakate vom Bauhof abgenommen und eingelagert werden. Doch wer soll bitteschön in diesem Fall den Bauhof dazu anweisen, wenn Karl Hehle selbst der Urheber ist?” Deshalb habe er die Sache persönlich in die Hand genommen und die Schilder einkassiert. Laut eigener Aussage habe er zuvor den Bauhof und die Polizei darüber informiert.

Hagen “nicht involviert”

“Ja, dieses Plakatierverbot existiert”, räumt Hehle ein, “allerdings war es meiner Ansicht nach nur für die Gemeindevertretungswahl und nicht für die Stichwahl vereinbart.” Die FPÖ habe sich aber schon davor nicht daran gehalten, spielt der Gemeindechef auf Plakate von FPÖ-Kandidat Thomas Hagen in gemieteten Werbeflächen an Bushaltestellen an. Die ÖVP habe bei der letzten Landtagswahl auch bezahlte Werbeflächen angemietet, verteidigt sich Siebmacher. Man habe nur die ÖVP-Idee aufgegriffen. “Er hat das Recht auf seine Sicht der Dinge”, merkt Hehle dazu trocken an. Bürgermeister-Kandidat Thomas Hagen gibt an, nicht in die Aktion seines Parteifreundes involviert gewesen zu sein: “Die Verantwortung liegt bei Josef Siebmacher.” Wird nun auch die FPÖ mit einer neuen Plakatserie dagegen halten? “Ich will kein weiteres Porzellan zerschlagen. Von mir kommen keine Plakate mehr.”