Im Zuge der Carl Lampert Woche lädt die Katholische Kirche Vorarlberg unter dem Motto „sprachlos“ zu einem Reigen an Gedenkveranstaltungen. Im Fokus stehen jene die in der nationalsozialistischen Diktatur ihrer Sprache beraubt wurden. So auch in der Berggemeinde, wo das bedeutende Wirken des gebürtigen Buchers Georg Schelling, reflektiert wird. Schelling, der 1930 im Innsbrucker Dom die Priesterweihe empfing und nachfolgend u.a. Kaplan in Hohenems war, publizierte gegenüber dem NS – Regime dutzende kritische Beiträge als damaliger Chef des Vorarlberger Volksblattes. Die Konsequenz: Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 wurde der Geistliche in Bregenz verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau überführt. Als KZ – Häftling blieb er allerdings nicht sprachlos, sondern rettete als Lagerkaplan und nachfolgend Lagerdekan vielen durch Verhandlungen das Leben.
Ehrentitel
Nach den Jahren der Unterdrückung folge im April 1945 die Entlassung. Schelling nahm sein Priesteramt in Vorarlberg wieder auf. Bis zu seinem Tod 1981 leitete er u.a. die Pfarrei Nenzing und stand dem 1967 entstandenen Dekanat Walgau – Walsertal als Dekan vor. 1961 erhielt er von Papst Johannes XXIII. den Ehrentitel „Monsignore“. Zudem folgte, neben Auszeichnungen von Bund und Land, von der Gemeinde Nenzing die Ehrenbürgerschaft. Am kommenden Sonntag geben mehrere Zeitzeugen dem Leben von Georg Schelling, zwischen priesterlicher Seelsorge und dem Widerstand, eine besondere Stimme.
In Wort und Bild
Beginn ist um 8.45 Uhr mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche Buch zelebriert von Pfarrer Marius Dumea und anschließender Gedenkfeier, umrahmt vom örtlichen Schülerchor sowie CHORios, im Gemeindesaal. Neben der Bildpräsentation von Alt-Bgm. Ewald Hopfner gibt es auch die Buchpräsentation der Autoren Wolfgang Weber, Michael Fliri und Linus Weber. Für das leibliche Wohl kümmert sich der Kameradschaftsbund Buch. (MST)
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