Das Militärkommando gibt es heuer nämlich seit 60 Jahren. Die Bilgeri-Kaserne in Bregenz wurde gar vor 160 Jahren eröffnet. Aktuelle positive Entwicklungen, aber auch Herausforderungen begleiten die Feierlichkeiten.
Vor 60 Jahren, zur Gründung des Kommandos, war der „Kalte Krieg“ auf dem Höhepunkt. Wenige Kilometer vor Österreichs Ostgrenze waren die ersten Panzerreihen stationiert. Zu Beginn wurde das Vorarlberger Militärkommando noch aus dem Tirol geleitet. Doch das änderte sich schnell.
Transformation des Militärs
Heute stehen für das Vorarlberger Militärkommando andere Aufgaben im Vordergrund. Vor allem Schutzoperationen als Kernaufgabe der Landesverteidigung, also Assistenzeinsätze zum Schutz der kritischen Infrastruktur und die Hilfeleistung bei Katastrophen, spielen eine wichtige Rolle. Für den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz werden auch die Kräfte der Militärmusik bereitgestellt. Im Rahmen der Coronapandemie kam es dazu erstmals im größeren Rahmen. „Alle Einsatzvorbereitungen laufen aus meiner Sicht sehr gut“, sagt Brigadier Gunther Hessel.
Auch für den Fall eines militärischen Ernstfalls ist das Vorarlberger Militärkommando gewappnet. „In der Krise weiß ich die Fähigkeiten von vier Brigaden des gesamten Bundesheeres hinter mir“, lobt Hessel die österreichische Lösung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bezüglich der Aufgabenteilung zwischen Brigaden und Militärkommanden. An andere Stelle hat er aber auch Kritik.
Für längeren Grundwehrdienst
Seiner Meinung nach sollte der aktuell auf sechs Monate ausgelegte Grundwehrdienst unbedingt verlängert werden, um dem Anspruch der Landesverteidigung gerecht zu werden. Österreich sei weltweit die einzige Nation, die auf Grundwehrdiener setzt, die weniger als acht Monate Wehrpflicht haben.
Dazu kommen Personalsorgen im Bundesheer. Seien früher pro Jahr noch an die 400 junge Menschen ins Bataillon eingerückt, sind es heute nur noch 150. Die Zahlen dazu: Im Stellungsjahr 2022 waren 24 Prozent untauglich. Von den übrigen gingen über 55 Prozent zum Zivildienst und weniger als die Hälfte machten den Wehrdienst. Aus den wenigen Soldaten Berufskader zu generieren, sei naturgemäß schwierig.
Personalsorgen
Hessel sieht eine Begründung dafür auch in der Bezahlung. Da die Offiziere und Unteroffiziere österreichweit gleich bezahlt werden, kommen die Vorarlberger bei den aktuellen Wohn- und Lebenshaltungskosten natürlich schlecht weg.
Am kommenden Samstag veranstaltet das Militärkommando Vorarlberg einen Tag der offenen Tür. Nach dem Festakt um 10 Uhr ist die Bregenzer Kaserne von 11 bis 17 Uhr für Interessierte geöffnet. Es gibt einen Blick hinter die Kulissen, militärische Attraktionen und Stationen für Kinder. VN-PPL
Die ganze Sendung zum Nachsehen:
(VN/VOL.AT)
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