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Zwischen den Kulturen

Feldkirch. Am Samstag, 31. Oktober, ab 19 Uhr, feiert der Marokkanische Verein sein zehnjähriges Jubiläum im Theater am Saumarkt.

Obmann Hamid Lechhab, Psychologe und Pädagoge, Leiter des Jugendhauses K9 in Frastanz und Grünen-Stadtvertreter in Feldkirch im Gespräch über das Vereinsgeschehen der vergangenen zehn Jahre.

Herr Lechhab, welche Idee lag der Gründung zu grunde?

 Es war mehr ein Bedürfnis als eine Idee. Wir wollten uns als Migranten kulturell und sozial einbringen, unsere arabische Kultur zeigen, auf die Bevölkerung zugehen und so einen Beitrag für eine gegenseitige Verständigung schaffen.

 Haben Sie mit Vorurteilen zu kämpfen?

Wir sind in dieses Land gekommen, wir müssen den ersten Schritt machen. Wir laden Einheimische ein, wir tauschen uns aus und zeigen, dass Migration mehrere Gesichter hat. Nur so ist Integration möglich, über Austausch und Begegnung. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.

 Bei Ihnen sind alle Veranstaltungen öffentlich. Was bietet der Verein?

Wir veranstalten orientalische Feste, Vorträ-ge, Filmreihen etc. Wir beschäftigen uns aber auch mit der Stellung der Frau im Islam oder mit dem Radikalismus in Religion und Politik. Auch Nachkriegskinder mit marokkanischer Abstammung gehören immer wieder zu unseren Themen.

Haben Sie Ihre Vereinsziele erreicht?

Wir haben auf jeden Fall unser Hauptziel, den kulturellen und sozialen Austausch mit Einheimischen erreicht, und wir sind erfolgreich beim Organisieren unserer Veranstaltungen. Wir müssen auch erfolgreich sein, da wir ein Drittel der Kosten selbst finanzieren müssen.

Wann und wie sind Sie nach Vorarlberg gekommen?

Ich habe meine Vorarlberger Frau in Spanien kennengelernt. Wir haben beide studiert, sie in Innsbruck, ich in Strassburg. Seit 20 Jahren leben wir nun in Vorarlberg.

Haben Sie Heimweh nach Marokko?

Nein, Heimweh kenne ich nicht. Dort, wo ich wohne, fühle ich mich zu Hause. Die Hämmerlestraße ist meine Heimat.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Dialog weitergeht und dass die Kinder aus gemischten Ehen unsere Vision weitertragen und verinnerlichen, dass hier ihre Heimat ist, und nicht in Marokko, Palästina oder Ägypten.

Sie feiern am 31. Oktober Ihr Jubiläumsfest. Was steht auf dem Programm?

Ab 19 Uhr geht es im Theater am Saumarkt los. Wir zeigen Fotos aus unserer Vereinsgeschichte, es gibt ein orientalisches Buffet, eine Trommel- und Tanzgruppe tritt auf und es wird eine Reise nach Marokko verlost. Alle sind herzlich eingeladen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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