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Zweitwohnsitz: Diese Wiener sollen künftig zahlen

Die Wiener Zweitwohnsitzabgabe soll ab 2025 fällig werden.
Die Wiener Zweitwohnsitzabgabe soll ab 2025 fällig werden. ©AP Photo/Ronald Zak (Symbolbild)
Personen, die in Wien einen Zweitwohnsitz haben, müssen bald eine Gebühr entrichten, es sei denn, sie haben auch einen Hauptwohnsitz in der Stadt.
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Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) teilte mit, dass der entsprechende Gesetzesentwurf heute, am Donnerstag, zur Begutachtung vorgelegt wird. Der Beschluss soll im ersten Halbjahr des nächsten Jahres erfolgen. Die Gebühr wird dann ab Anfang 2025 fällig.

Jährliche Abgabe für Zweitwohnsitz in Wien

Das Tarifsystem richtet sich nach der Größe der jeweiligen Wohnung in Quadratmetern. Die Gebühr wird einmal jährlich für jede Wohnung erhoben, unabhängig von der Anzahl der dort gemeldeten Zweitwohnsitze. Die jährlichen Grundbeträge werden gestaffelt. Wohnungen mit einer Größe bis zu 60 Quadratmetern kosten 300 Euro, bis zu 130 Quadratmetern 450 Euro. Für größere Objekte beträgt die Gebühr 550 Euro.

Die Grundbeträge werden durch verschiedene Zu- und Abschläge im Rathaus ergänzt, um verschiedene Lagen und Zustände zu berücksichtigen. Die Anzahl der Zweitwohnungen spielt auch eine Rolle bei der Berechnung. Für jede zweite bzw. jede weitere Wohnung ist ein Zuschlag von 50 Prozent vorgesehen. Es gibt Abschläge für Wohnungen ohne Stromversorgung. Im Entwurf sind auch Ausnahmen enthalten, wie zum Beispiel für Studierendenheime, Pflegewohnhäuser oder Wohnheime für Arbeiterinnen und Arbeiter.

Einnahmen aus Abgabe für Zweiwohnsitz sollen Lebensqualität in Wien sichern

Laut dem Finanzstadtrat von Wien, Herrn Hanke, war es aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation notwendig, eine "Neubewertung" des Abgabensystems vorzunehmen, um die Lebensqualität der Stadt auch zukünftig zu gewährleisten. Die Einnahmen aus der Zweitwohnungsabgabe sollen zukünftig unter anderem dazu beitragen, die städtische Infrastruktur zu erhalten und das kulturelle Angebot zu unterstützen. Die Stadt hatte beschlossen, die Einführung einer Zweitwohnsitzabgabe zeitgleich mit der Abschaffung der GIS-Landesabgabe im Rahmen der Umstellung auf die ORF-Haushaltsabgabe bekannt zu geben.

Der Budgetsprecher der NEOS, Markus Ornig, betonte, dass die Gebühr für die Wiener Bürgerinnen und Bürger keine zusätzliche Belastung darstellt. Er wies darauf hin, dass ähnliche Modelle bereits in anderen Bundesländern Österreichs umgesetzt wurden.

Die Wiener Grünen sehen in dem Ansinnen nur einen "halbherzigen Versuch", wie sie mitteilten. Urgiert wurde, auch nicht genutzte Wohnungen zu besteuern. "Jede leerstehende Wohnung raubt Wohnungssuchenden ein Zuhause. Während Tirol, Salzburg, die Steiermark und Vorarlberg bereits Leerstandsabgaben eingeführt oder auf den Weg gebracht haben, bleibt Wien im Kampf gegen Wohnungsleerstand zu zögerlich", kritisierte Parteichefin Judith Pühringer.

(APA/Red)

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