Zweites verpflichtendes Kindergartenjahr mit Personalmangel in Wien: Chaos vorprogrammiert

In den städtischen Einrichtungen fehlen derzeit alarmierende 740 Pädagoginnen und Pädagogen. Diese Situation hat kürzlich zu einer Schließung einer Gruppe im Kindergarten am Christine Nöstlinger Bildungscampus im 2. Bezirk geführt. Wie der ORF berichtet, mussten Eltern, deren Kinder nicht berufstätig sind, ihre Kinder zu Hause lassen, da Gruppen aufgrund von Personalmangel vorübergehend geschlossen wurden.
Ursachen des Personalmangels in Wiener Kindergärten
Die Leiterin des Wiener Kindergartenamtes (MA 10), Karin Broukal, erklärte, dass diese Maßnahme als Notfalllösung getroffen wurde. Obwohl Krankheitsfälle in jedem Beruf sporadisch auftreten, ist der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern in Wien besonders gravierend. Die Stadt hat bereits eine Ausbildungsoffensive ins Leben gerufen und auch Assistenzkräfte eingestellt, um die Situation zu verbessern.
Herausforderungen für private Träger
Auch bei den größten privaten Kindergärtenträgern, wie den Kinderfreunden, gestaltet sich die Personalsuche als schwierig. Andrea Fischer, die Geschäftsführerin, wünscht sich unmittelbar 500 zusätzliche Pädagoginnen, um den Bedarf in den 150 Einrichtungen zu decken. In jedem Kindergarten ist eine vollzeitäquivalente Kraft erforderlich, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.
Einführung des zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres
Trotz der Herausforderungen wird das zweite verpflichtende Kindergartenjahr allgemein als positiv bewertet. Derzeit sind in Wien rund 3.700 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren nicht im Kindergarten. Besonders die Vier- bis Sechsjährigen sollten verpflichtend betreut werden. Der Zeitpunkt der Einführung ist jedoch weiterhin unklar.
Die Personalvertretung warnt bereits jetzt vor einem „Kraftakt“, der nur mit einer höheren Mitwirkung der privaten Einrichtungen gemeistert werden kann. Manfred Obermüller von der Gewerkschaft Younion betont, dass die öffentlichen Kindergärten bereits voll ausgelastet sind. Derzeit decken sie lediglich ein Drittel der Plätze in Wien ab, während zwei Drittel von privaten Trägerschaften besetzt sind.
Schlussfolgerung zur Betreuungsplatzproblematik
Das Hauptproblem in den privaten Kindergärten sind die hohen Kosten für Eltern. Hier müssen Verbesserungen vorgenommen werden, damit die notwendigen Ressourcen für das verpflichtende zweite Kindergartenjahr bereitgestellt werden können. Die genaue Anzahl der zusätzlichen benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde noch nicht konkretisiert.
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