Die Beschuldigte hatte zu Verhandlungsbeginn am Montag Liebesbeziehungen zu den Pensionisten bestritten.
Der 51-Jährige und sein Sohn hatten die Frau mehrmals in Wien besucht und in der Wohnung von Herbert A. (68) genächtigt, der 29-Jährige auch im Haus von Alois F. (61) im Bezirk Krems. Es mute doch ungewöhnlich an, dass nicht nur eine Putzfrau bei ihrem Arbeitgeber, sondern auch deren erwachsener Sohn in dessen Haus schlafe, stellte Richterin Susanne Daniel in den Raum – Antwort erhielt sie keine darauf.
Sohn von beschuldigter Polin befragt
Dem Sohn wurden bei seiner Befragung mehrmals Widersprüche vorgehalten, etwa als er meinte, dem Wiener für dessen Pkw 6.000 Euro in bar übergeben zu haben – zu einem Zeitpunkt, als dieser im Spital lag. Woher angesichts ihrer eigenen engen finanziellen Situation die Summen für die – dem Gericht dubios erscheinenden – Ankäufe von Pkw und Mobilheim von A. sowie des Wagens von Alois F. kamen, erklärten beide Männer mit zum Teil erspart und ausgeborgt.
Der Ehemann hatte, wie er auf Fragen erklärte, nicht nur nicht gefragt, wieviel seine Frau im Ausland verdiente, sondern auch kein Problem damit, dass sie bei fremden Männern wohnte. Er habe ihr vertraut, sagte er.
Arsen-Morde: “Sie waren ein Paar”
“Sie waren ein Paar, von Anfang an”, erklärte eine Bekannte (48) des im Oktober 2010 verstorbenen Wieners Herbert A., den die Beschuldigte ein Jahr zuvor über eine Partner-Annonce kennengelernt hatte. Zwei Tage nach der ersten Verabredung sei die Polin, die sich als Witwe ausgegeben habe, bei A. eingezogen.
Die Schwester von Alois F. wiederum sagte unter ständigem Schluchzen und tief verschleiert, um nicht erkannt zu werden, am Abend aus, dass sie sich von Anfang an Sorgen um ihren verliebten Bruder gemacht habe, nachdem dieser die Polin kennengelernt hatte. Das “ungute Gefühl”, dass irgendwas nicht stimmt, habe sich verstärkt, als sie erfuhr, dass die 52-Jährige ihre Wohnung in Wien in ihrer Eigenschaft als Pflegerin geerbt habe.
61-Jähriger vergiftet worden
Um Weihnachten herum erzählte der 61-Jährige ihr, dass er sich sterbenskrank fühle und ein Testament machen wolle. Einmal, als sie ihren Bruder wieder nicht erreichte, habe die Polin lachend abgehoben, und sie hatte den Eindruck, dass sie nicht allein war. Dann sei er im Krankenhaus im Sterben gelegen.
Nach seinem Tod habe ihr kein Mensch geglaubt, dass er vergiftet worden sein könnte.
(APA)
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