Zweijähriger Marco tritt beim Baden auf Spritze – "Mein erster Gedanke: Aids"

Es war ein wunderschöner Badetag mitten im Juli. Stephanie liegt mit ihren beiden Söhnen Marco (2) und Nico (4)* am Bruggerloch in Höchst. Die Jungen plantschen im abgesperrten “Kinderbecken” des Badesees. Als sie sich auf den Weg zurück an ihren Platz machen, heult der kleine Marco plötzlich auf. Seine Mutter eilt ihm zu Hilfe. Und entdeckt zu ihrem großen Entsetzen eine Spritzennadel, die tief im Fußballen des Zweijährigen steckt.
Erste Blutuntersuchung negativ
“So, mein Kind hat jetzt Aids”, schießt es der jungen Mutter sofort durch den Kopf. Sie zieht die Spritzennadel aus dem Fuß ihres Sohnes, wählt panisch die Nummer ihres Hausarztes. Der schickt sie ins Krankenhaus Bregenz. Auch die Polizei wird verständigt, um die Spritzennadel sicherzustellen. Im Krankenhaus dann die vorläufige Entwarnung: Eine erste Blutuntersuchung ist negativ. Die zweite findet am Dienstag, sechs Wochen nach dem Vorfall statt. Ein Ergebnis wird in den nächsten Tagen erwartet.
“Was, wenn doch?”
“Der behandelnde Arzt hat mich schon beruhigt”, sagt Stephanie. Schließlich ist nicht einmal sicher, dass die Nadel tatsächlich zu einer Drogenspritze gehört hat – wie auch die Polizeiinspektion Höchst bestätigt. Trotzdem bleibt noch dieser letzte Funken Zweifel, dieses nagende “Was, wenn doch?” Genau diese Situation möchte Stephanie anderen Eltern ersparen. Deswegen wendet sie sich jetzt an die Medien. Das richtige Verhalten fasst die 28-Jährige folgendermaßen zusammen: Die Spritze sofort abziehen, die Wunde desinfizieren, und unverzüglich das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen. Und auf jeden Fall die Spritze aufbewahren, damit gegebenenfalls DNA-Spuren entnommen werden können.
Polizei: “Einzelfall”
Letzteres war im vorliegenden Fall nicht mehr möglich, heißt es von der Polizeiinspektion Höchst. Die Nadel muss einfach schon zu lange herumgelegen sein. Ein Problem mit Drogenspritzen habe man im Ort aber keines, versichert man dort. Es handle sich beim kleinen Marco tatsächlich um einen bedauerlichen Einzelfall.
Für Stephanie jedenfalls ist eines klar: das Bruggerloch wird sie in Zukunft meiden. Und stattdessen auf Bezahlbäder umsteigen, die jeden Tag professionell gereinigt werden. (MST)
* Namen von der Redaktion geändert
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