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Zwei Vermisste nach Explosion in Sprengstoffwerk

Bei einer Explosion im Sprengstoffwerk St. Lambrecht im Bezirk Murau in der Obersteiermark sind am Dienstagnachmittag mehrere Arbeiter zum Teil schwer verletzt worden.

Entgegen ersten Informationen, die von zwei Toten sprachen, werden zwei Beschäftigte vermisst, teilte die Einsatzleitung des Roten Kreuzes mit. Das Unglück passierte laut Polizei bei der Aufbereitung eines Sprengmittels.

Nach Angaben des Roten Kreuzes war der Alarm um 14.40 Uhr ausgelöst worden. Zu der Explosion in dem Sprengstoffwerk der Austin Powder war es bei der Aufbereitung von Gelatine Donarit gekommen: Die dafür benötigte Mischanlage sei aus zunächst unbekannten Gründen “in die Luft geflogen”, so die Polizei.

In St. Lambrecht werden seit 1871 Sprengstoffe erzeugt

In dem obersteirischen Sprengstoffwerk, das seit 2003 der Austin Powder/ Cleveland gehört, hat es schon wiederholt Unglücksfälle gegeben, zuletzt vor ziemlich genau zwei Jahren. Damals, am 22. März 2006, war es glücklicherweise bei Sachschaden geblieben. Im Dezember 1995 waren ein Mann getötet und ein weiterer schwer verletzt worden, als eine Panzermine hochging.

Das Werk in St. Lambrecht war von Austin Powder mit rund 150 Mitarbeitern übernommen worden. Die Betriebsstätte in der Obersteiermark war vom ältesten österreichischen Sprengstoffhersteller Dynamit Nobel gegründet, der hier seit 1871 industrielle Sprengstoffe aller Art herstellte. Zwischenzeitlich gehörte der Betrieb auch zur Industriegruppe des Pleitegegangenen steirischen Unternehmers Emmerich Assmann. Das US-Unternehmen produziert hier gelatinöse, Emulsions- und ANFO-Sprengstoffe (Ammonium Nitrate/ Fuel Oil – bestehen im einfachsten Fall aus 94,5Prozent Ammonsalpeter und 5,5 Prozent Heizöl und gehören zur Gruppe der ANC-Sprengstoffe).

Die in Privatbesitz stehende Austin Powder wurde 1833 in Cleveland, Ohio, gegründet und ist nach eigenen Angaben die weltweit älteste Sprengmittelfirma.

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